Südfrankreich Urlaub – das sind leuchtende Farben, bunte Märkte, Lavendelduft, cremiger Käse und spritziger Rosé. Pétanque, Pastis, Zikadenkonzerte. Und, bien sûr, Cézanne und Van Gogh. Doch wo ist es am schönsten in Südfrankreich? In diesem Beitrag stelle ich Dir meine Südfrankreich Highlights vor. Dazu zählen die wunderschöne Provence, die Camargue und Marseille.
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Südfrankreich – im Land der Farben und des Lichts
Es ist Mitte Juni. Meine Nase klebt an der Fensterschreibe. Sonnenblumen und Lavendelfelder ziehen an mir vorbei. Frische Melonen, Aprikosen und Mandeln stehen am Straßenrand zum Verkauf. Sommer, Sonne, Provence – herrlich.
Picknickdecke auspacken und die Einkäufe vom Wochenmarkt platzieren. Ziegenkäse, bunte Tomaten, Baguette, Tapenade, Olivenöl und Salz aus der Camargue. An der frischen Luft genieße ich in geselliger Runde das Leben.
Hier nun ein paar Sehenswürdigkeiten, die Du Dir bei Deinem Südfrankreich Urlaub nicht entgehen lassen darfst.
So schön ist Südfrankreich – Reiseziele
Avignon
Ich reise mit dem TGV an. Meine Südfrankreich Rundreise startet im bezaubernden Avignon.
An die abgebrochene Brücke Le Pont d’Avignon Saint Bénézet, die zur Hälfte die Rhône überspannt und zum Weltkulturerbe gehört, erinnere ich mich. Als Jugendliche war ich schon einmal hier. Nun, 20 Jahre später, entdecke ich Avignon erneut.
Durch die Gassen schlendern, den Papstpalast bestaunen und mit Muße durch die Markthalle schlendern. Avignon bietet wunderschöne Fotomotive. Und als Foodie, zahlreiche Versuchungen.
Insidertipps:
- Überquere mit dem Boot die Rhône und mache ein Foto mit der berühmten Brücke von Avignon. Pack die Badesachen ein. Auf der Flussinsel liegt das Freibad La Palmeraie.
- Abstecher zum Chateau und zu den Gärten Jardins de l’Abbaye Saint-André in Villeneuve lez Avignon – ich habe mich in die wunderschöne Parkanlage und Seerosen verliebt.
Les Alpilles – bizarre Felslandschaft
Die Alpillen, eine kleine Gebirgskette im Herzen der Provence, werden für eine Woche mein Zuhause. Hier übernachte ich: Hostellerie de la Tour* in Fontvieille.
Es ist meine erste Standortreise. Vorteil: Lästiges Kofferpacken, Ein – und Auschecken fällt weg. Nachteil: Längere Anfahrten zu Sehenswürdigkeiten. Bei meiner nächsten Provence Reise werde ich wieder 4 Nächte in Fontvieille im Regionalpark Les Alpilles und weitere Nächte an einem höhergelegenen Ort in der Haute-Provence verbringen.
Du magst Van Gogh?
Dann wirst Du die Alpilles lieben, denn sie stand Motiv zahlreicher seiner Werke. Karge und zerklüftete Kalksteinfelsen mit bis zu 500 Höhenmetern. Mistral. Macchien und Zypressen. Fruchtbare Täler mit Oliven, Trauben, Blumenfeldern und Obstbäumen. Ölbäume und Pinien zieren die Berghänge. In der Abtei St. Paul de Mausole erhielt Van Gogh psychiatrische Behandlung und schuf seine intensivsten Gemälde.
Weitere Highlights in den Alpillen:
- Saint Rémy de Provence
- Château de Baux
- Eine virtuelle Ausstellung in Carrières de Lumières – Cézanne und Kandinsky in ehemaligen Kalksteinbrüchen.
- Spaziergang zur Moulin de Daudet
Buchtipps:
- Südfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag
- MARCO POLO Reiseführer Provence
- DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Provence, Côte d’Azur
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Roussillon – Ockerfarbenes Naturschauspiel
Zinnober, Safrangelb, Kaminrot. Sind wir noch in Südfrankreich oder schon auf dem Roten Kontinent? Der Rundgang durch die einstigen Ockerbrüche von Roussillon im Luberon-Massif hat mich schwer beeindruckt.
Millionen Jahre brauchte es, bis dieses Juwel sichtbar wurde. Das einstige Meer verschwand und ließ Meeressand zurück, der zur Goldenen Stunde besonders intensiv leuchtet. Das Gestein ist eine Mischung aus Ton, Quarz und Oxiden. Aus mehr als 24 natürlichen Farbtönen besteht der Luberon. Im Souvenirladen kaufe ich mir eine kleine Palette an Farbpigmenten für Zuhause.
Insidertipp:
Weiße Schuhe und ein Kleid aus Leinen – kann gut gehen. Empfehlen möchte ich Dir allerdings,alte oder dunkle Kleidung anzuziehen. Beim Spaziergang auf dem kurzen oder langen Rundweg bleibt allerhand Farbe haften. Rausbürsten – bloß nicht nass abwischen. Sonst bleibt die Färbung für immer.
Weitere Highlights im Luberon:
- Das wunderschöne provenzalische Dorf Gordes.
- Le Château du Bois – ein Lavendelmuseum.
- Das Zisterzienserkloster Abbaye Notre-Dame de Sénanque.
Rezept aus Südfrankreich – Foodie Souvenir
In diesem Rezept verrate ich Dir, wie ich Ratatouille, den weltbekannten provenzalischen Gemüseeintopf, zubereite.
Und außerdem, wie Du den Olivenaufstrich Tapenade für Deine Gäste oder zum Picknick-Date blitzschnell herstellst.
Sault – wo der echte Lavendel blüht
Wusstest Du, dass echter Lavendel erst auf einer Höhe von rund 800 Höhenmetern wächst? In den trockenen Bergen der Provence wächst diese Heilpflanze. Alles, was Du in den Tälern und niedrigeren Höhen während Deines Roadtrips siehst, ist meist Lavandin.
Lavandin ist eine große Pflanze mit zwei Verzweigungen, intensivem Duft und eine Hybride, also eine Kreuzung aus Echtem Lavendel und Speiklavendel. Lavandin ist zur Herstellung von Heilmitteln nicht geeignet, sondern kommt vor allem als Duftstoff in Reinigungsmitteln zum Einsatz.
Echter Lavendel, auch Gebirgslavendel genannt, ist eine kleine Pflanze mit nur einem Stengel und voller ätherischer Öle. Für einen Liter braucht es rund 130 kg Rispen. Von Parfümeuren begehrt und als „Blaues Gold der Region“ bezeichnet, lohnt es sich einen Abstecher in die Lavendelhauptstadt Sault zu unternehmen.
Die Anfahrt durch die wildromantische Schluchtenlandschaft Nesque hinauf zum Hochplateau, lässt die Herzen aller Roadtrip-Fans hüpfen. In Sault fand ich hübsche Souvenirs im La Loubatière Lavande et Lavandin Dromel. Lavendelsträuße, Duftsäckchen, ätherische Öle kommen mit ins Reisegepäck.
Aix en Provence – im Shoppingrausch
Auf dem bunten Wochenmarkt in Aix komme ich so richtig in Fahrt. Luftige Kleider, Handtaschen, Körbe. Ich decke mich mit Sommerkleidung ein. Ich hätte einen zweiten Koffer mitnehmen sollen.
Mittagessen unter Platanen, ein Meloneneis, an einem Brunnen sitzen, die Auslage der schicken Boutiquen begutachten. Aix, Geburtsstadt von Cézanne, lieben auch die Pariser. Kein Wunder – entspannte Stimmung, tolles Wetter und mehr laissez-faire als im versnobten Paris. Eine lebendige Unistadt, in der ich mir gut vorstellen kann, einen Sommer lang zu leben.
Bei meinem nächsten Besuch in Aix werde ich das Atelier von Cézanne besuchen. Das habe ich diesmal nicht geschafft. Dafür kommt eine Schachtel Calissons d’Aix als Souvenir mit. Das Konfekt aus Mandeln, kandierten Melonen und Orangen ist sündhaft lecker.
Camargue – Rosa Flamingos, weiße Pferde und schwarze Stiere
Denke an Mückenspray und Sonnenmilch, wenn Du einen Ausflug in die Camargue unternimmst. Im Sommer ist es im Schwemmlandgebiet und Flussdelta der Rhône brütend heiß. Die weißen Pferde und schwarzen Stiere scheint es nicht zu stören. Auch die rosa Flamingos fühlen sich im Naturschutzgebiet direkt am Mittelmeer wohl. Sümpfe, Salzgärten und Reisfelder – ein toller Kontrast zur herben Berglandschaft.
Insidertipp:
Der Parc Ornithologique liegt rund vier Kilometer von Saintes Maries de la Mer entfernt. Interessant, wenn Du Dich für Vögel und das Ökosystem interessierst. Wolkenspiegelungen, weiter Himmel, einzigartige Tierwelt. Die Camargue bietet tolle Fotomotive. Bei mir hört die Romantik allerdings mit den Stechmücken auf. Schöne Bilder entstehen in der Dämmerung, doch dann werden die kleinen Biester erst richtig aktiv. Am besten besorgst Du Dir ausreichend Mückenschutz.
Urlaub am Meer
Nach der Vogelsafari, lockt der längste Strand Europas. Am Plage de l’Espiguette Sonne tanken, im kristallklaren Nass abkühlen, Kiten, am Sandstrand entlang spazieren oder einfach in einer Beach Bar verweilen.
Les Gitans – Eintauchen in Tanz, Musik und Pilgerfahrt
Fahrende, Sinti und Roma, Manouches und Gitans. Der Begriff der Gitans ist mir erst seit meinem Besuch in der Camargue geläufig. Unbekannten Kulturen kann man sich prima über Tanz und Musik annähern. Die Gitans in der Camargue gehören zu einer der Minderheiten in Frankreich und beziehen sich auf ihre spanischen Vorfahren. Flamenco, Gitarre und Kastagnetten gehören wie im klassisch andalusischen Flamenco zum Flamenco Gitano. Flucht und neue Heimat haben Einzug in Musik und Tanz gehalten und eine neue Form des Flamencos erschaffen.
Bist Du am 24. und 25. Mai in der Camargue? Dann besuche die Pilgerfahrt in Saintes-Maries-de-la-Mer. Die Prozession zu Ehren der Schwarzen Sara, Schutzheilige der Roma (Gitans), zieht Menschen aus der ganzen Welt an.
Bunt gekleidete Statuen werden zum Meeresufer getragen und mit Wasser benetzt. Begleitet wird die Prozession von berittenen „Camarguensern“. Sara floh als Dienerin zusammen mit den drei Marien aus Ägypten. Sie waren nach biblischer Tradition die ersten Zeuginnen der Auferstehung Jesu. Und begannen am Mittelmeer in Südfrankreich mit der Missionierung. Laut südfranzösischen Erzählungen, soll Sara die Erfinderin des Tarots sein.
Arles
Ein abendlicher Spaziergang am Ufer der Rhône. Am Fuße des Amphitheaters werden die Petanques-Kugeln auf Sand platziert. Ein Blick auf La Maison Jaune (das Gelbe Haus) werfen, von Van Gogh verewigt. Das moderne Kulturzentrum La Tour bestaunen. Durch die Gassen von Arles flanieren. Und an der Fondation Vincent van Gogh Arles vorbeischauen.
Zum Abendessen gibt’s Tajine und Pastis im L‘Entrevue. Sterne zählen und die Magie dieser bezaubernden Stadt mit morbidem Charakter konservieren.
Marseille – kosmopolitische Hafenstadt
Um den Alten Hafen spazieren, spannende Veranstaltungen im Mucem besuchen, die Aussicht von der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde genießen. Ich habe mich auf Anhieb in die zweitgrößte Stadt Frankreichs verliebt. Eine vibrierende Hafenstadt mit multikulti Flair.
Auf Street Art-Tour rund um das Kulturzentrum Vieille Charité, arabisch-afrikanische Vielfalt im bunten Viertel Noailles. Hier ist die ganze Welt zuhause und ich liebe die Atmosphäre. Als Souvenir kommen mit: Anisschnaps Ricard Pastis de Marseille und echte Savon de Marseille.
Echte Seife aus Marseille, ohne Palmöl aus Asien, findest Du zum Beispiel direkt am Hafen. Im Fer à Cheval, einer Seifensiederei seit 1856, wird Dir der Unterschied erklärt und worauf Du beim Kauf achten kannst. Der Begriff „Savon de Marseille“ ist nämlich nicht geschützt. Ich entscheide mich für einen grünen Würfel aus Olivenöl und parfürmierte Seifen. Lustige Mitbringsel sind Seifen in Form einer Zikade.
In Marseille übernachte ich hier: Mama Shelter Marseille*
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8 Gründe für einen Besuch in der Mittelmeer-Metropole Marseille
Nationalpark Calanques
Wenn Du in Marseille bist, dann musst Du unbedingt Zeit zur Erkundung des Nationalparks Calanques einplanen. Ein Tagesausflug bringt Dich mit dem Katamaran oder Segelschiff entlang der Blauen Küste zu den schönsten Badebuchten. Mit dem Zug und Bus erreichst Du von Marseille aus bequem das Fischerdorf Cassis.
Hier findest Du meine Eindrücke aus dem Nationalpark Calanques.
Südfrankreich Urlaubsorte – mein Fazit
In diesem Beitrag habe ich Dir einige meiner Highlights in Südfrankreich vorgestellt. Die betörende Provence, die ich zur Lavendelblüte besuchte. Den Regionalpark Les Alpilles. Spannende Städte wie Avignon, Arles und Aix en Provence. Außerdem die lebendige Stadt Marseille und den Nationalpark Calanques.
Südfrankreich ist nicht günstig, vor allem die Lebensmittelpreise und Restaurantbesuche können die Reisekasse ganz schön belasten. Allerdings sind Essen und Trinken auch qualitativ hochwertiger als in Deutschland. Und von den intensiven Reiseedinrücken zehre ich bis heute.
Meine Südfrankreich Wunschliste
Das möchte ich gerne noch in Südfrankreich erleben:
- Buchtenhopping an der Côte d’Azur
- Nizza, Cannes und St. Tropez
- Parfüm-Workshop in Grasse
- Zugfahrt an der Blauen Küste entlang
- Montpellier
- Carcassone
- Auf einem Weingut im Languedoc-Roussillon übernachten
1 Kommentar
Nancy
21. Februar 2023 at 8:54Montpellier und Nimes sind meine Favoriten;)
Grüße
Nancy