Prag im Winter, Tipps und Sehenswürdigkeiten

Prag im Winter – Tipps für Wochenende

6. Dezember 2022

Prag im Winter – Wunsch erfüllt! Einmal ein märchenhaftes Wochenende in der tschechischen Hauptstadt verbringen. Was mich an der spannenden Stadt fasziniert und wie mein Vor-Corona-Getaway aussah, verrate ich Dir in diesem Reisebericht. Hier meine Tipps für zwei Tage an der Moldau.

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Prag mal anders – abseits der Touristenströme

Prag im Winter, Sightseeing

Mit dem Flugzeug reiste ich Freitagabend von Hamburg nach Prag. Mein erster City Trip dieser Art, denn üblicherweise vermeide ich solche Kurztrips mit dem Flugzeug. Diesmal brauchte ich dringend eine Auszeit mit einem lieben Menschen und warf diesmal meine Vorsätze über Bord.

Außerdem stand die Stadt schon so lange auf meiner Wunschliste, dass ich einfach nicht widerstehen konnte.

Nach einer recht kurzen Nacht in meinem Hotel in Prag* zog ich morgens die Gardinen zur Seite und sah Schnee. Überall.

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Dick eingepackt machten wir uns auf den Weg zum Platz der Republik (Namesti Republiky), denn hier hatten wir um 10:00 Uhr eine Verabredung mit unserer Stadtführerin Dana.

Bereits eine Woche zuvor besorgte ich mir aus der Bücherei Reiseführer über Prag*. Zum Studieren der Lektüre kam ich jedoch kaum.

Irgendwie bin ich im Internet auf die Webseite Like a Local gestoßen. Die Aufmachung, Tipps und Darstellung hat mir super gefallen. Dort werden neben Insidertipps, verschiedene City-Touren angeboten.

Danas Rezensionen und ihr Tour-Konzept haben mir so gut gefallen, dass ich eine Tour bei ihr buchte. Ihr Motto: Prague behind the Scenes.

Auf der Suche nach Prags versteckten Ecken

Prag im Winter, abseits der klassischen Routen

Dana zeigt uns in den nächsten vier Stunden ihre Stadt.

Wir passieren verschiedene Gassen, kommen an dem ein oder anderen hippen Laden vorbei, erfahren mehr über das kleinste Haus in Prag und den zweitältesten Jazzclub in Europa.

Ihre Empfehlungen mischt sie mit geschichtlich Relevantem, sodass es garantiert nicht langweilig wird.

Wir sind bei dem Schneegestöber vor allem auf das Gehen fokussiert und hätten uns Skier oder einen Schlitten zum Rodeln gewünscht.

In jedem Fall hat der viele Schneefall einen Vorteil – Prag gehört uns fast alleine. Nur einige Wagemutige gehen auf die Straße und Autofahrer sind kaum unterwegs. Ideal um eine Stadt ungestört erkunden zu können. Und noch dazu sieht Prag mit Schnee so wunderschön aus.

Wir passieren die deutsche Botschaft. Unterwegs sehen „Pre-Wedding“ Fotoshootings mit Chinesen, die tapfer in ihrem Hochzeit-Outfit posieren.

Wir wandern einen steilen Hang hinauf. Von hier aus haben wir eine fantastische Aussicht auf die Altstadt und die Prager Burg. Ein wundervoller Ort!

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Prag im Winter – gemütliche Stunden im Schneegestöber

Prag im Winter, Stadterkundung bei Nacht

Die Zeit vergeht wie im Flug und so langsam werden unsere Füße kalt. In einem kleinen Café, das von einer Künstler/Galeristen-Familie geführt wird, kehren wir ein. Bei Suppe, Sandwiches, Glühwein und Cappuccino plaudern wir. Und erfahren mehr über Dana, ihren Werdegang und über ihre Idee, Touristen Prag zu zeigen.

Wir sind überrascht, als wir erfahren, dass wir am Ende dieser City Tour zwischen 12 km und 13 km Fußmarsch zurückgelegt haben werden.

So weit kommt es uns jetzt noch gar nicht vor, obwohl wir durch den Schnee stiefeln, auf Pflastersteinen wandeln und einen steilen Hang erklimmen.

Unsere City Tour endet bei der Prager Burg und der Kathedrale. Wir kehren aus unserem „Wintermärchen“ zurück in die (Touri-)Realität und müssen diese tolle Stadt nun wieder mit allen anderen Gästen teilen.

Die Prager Altstadt werden wir später erkunden. Denn zunächst möchten wir uns im Hotel aufwärmen. Später kehren wir zurück und erkunden Prag am Abend.

Wir verabschieden uns von Dana, die nach diesen vier Stunden eher eine Gastgeberin war als eine „Fremdenführerin“. Dekuji!

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Prag – Stadterkundung bei Nacht

Der Pulverturm stammt aus dem Jahr 1475 und wurde Ende des 19. Jahrhunderts um die Turmspitze erweitert.

Hier stand einst eines der 13 Stadttore der Altstadt. Im 18. Jahrhundert wurde der Turm als Pulvermagazin genutzt, daher auch sein Name.

Vom Turm aus soll man eine tolle Aussicht haben. Und wer sich für mittelalterliche Waffen interessiert, findet interessante Exponate, die auch schon in Filmen wie „Die Chroniken von Narnia“ eine Rolle spielten.

Das Repräsentationshaus, Namesti Republiky, ist ein wunderschönes Jugendstilgebäude, wenn nicht das schönste in ganz Prag.

Im Erdgeschoss befinden sich ein Restaurant und ein Café. Das Obergeschoss kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden und beinhaltet unter anderem Prags größten Konzertsaal unter einer Glaskuppel und den von Alfons Mucha gestalteten Primatorensaal.

Hier stand bis zu seinem Abriss Ende des 19. Jahrhunderts der ehemalige Königshof. Innerhalb von 6 Jahren erschufen 30 bekannte Künstler ab 1906 dieses wundervolle Gebäude.

Prags „Prachtstraße“

Prag im Winter, Tipps und Sehenswürdigkeiten

Die Celetná gehört zum bekannten Krönungsweg (ehemaliger Prozessionsweg zukünftiger Könige). Die heutige Fußgängerzone beginnt am Pulverturm und führt zum Altstädter Ring. Man kann sie gar nicht verfehlen, da sie imposant in Szene gesetzt ist. Dabei beziehe ich mich auf die Häuserfassaden und Beleuchtung mit wunderschönen Laternen. Die untere Etage der Häuser besticht durch ein eher unterirdisches Angebot an Einzelhandel. Souvenir Shops, Fastfood-Läden und Thai-Massagen mit Aquarien. Wer also ein Fußpeeling benötigt ist hier genau richtig.
Glücklicherweise war ich nicht tagsüber. Die Beleuchtung und der stetige Blick nach oben, haben für dieses bescheidende Angebot entschädigt.

Altstädter Ring & Astronomische Uhr

Der Altstädter Ring (Staromestka) steht wohl einer der schönsten Plätze Europas und ist der zentrale Marktplatz in Prags Altstadt. Das er live auch noch so beeindruckend ist, hätte ich nicht erwartet. Hier spielt sicherlich auch die imposante Beleuchtung eine große Rolle. Dazu noch der Schnee – eine besondere Atmosphäre. Wer Kunstgeschichte oder Architektur studiert hat oder sich einfach dafür interessiert, wird sich kaum satt sehen können. Wer das in Ruhe machen möchte, sollte unbedingt sehr früh hierher kommen (also so gegen 6-8 Uhr) oder eben sehr spät abends.

Die Teynkirche sticht sofort ins Auge mit ihren spitzen gotischen Doppeltürmen. Das Innere soll reich geschmückt sein im Barock und Rokoko. Das Jan Hus-Denkmal thront auf dem Platz und huldigt den tschechischen Reformator, der 1415 auf dem Scheiterhaufen landete, weil er die katholische Kirche stark kritisierte.

Die Astronomische Uhr kann man leicht ausfindig machen. Dort wo alle anderen zur vollen Stunde stehen, findet ein 45 Sekunden Spektakel statt. Ich muss zugeben, dass auch ich sehr beeindruckt war. Beim ersten Mal konnte ich kaum etwas sehen, da ich zuweit weg stand und Smartphones, Smartphones auf Selfiesticks und Digitale Spiegelreflexkameras meine Sicht versperrten. Etwas später hatte ich dann noch einmal Gelegenheit und war von den vielen Details fasziniert. Ein Skelett (der Tod) läutet die Glocke, ein Philosoph, ein Türke und die zwölf Apostel sind nur einige interessante Figuren bei diesem Schauspiel. Nutzt die Zeit und schaut euch die Details am Altstädter Rathaus mal genauer an. Ausführliche Infos erhaltet ihr aus eurem Reiseführer (lebendiger oder geschriebener).

Vom Altstädter Ring führt der Weg über Kopfsteinpflaster weiter zum Kleinen Ring und durch kleine, enge Gassen bis zur Karlsbrücke.

Prags Muss – die Karlsbrücke

Prag im Winter, Top-Sehenswürdigkeiten

Die Karlsbrücke in Prag ist zu Recht eine absolute Sehenswürdigkeit.

Ich hätte mich im Nachhinein geärgert, wenn ich diese besondere Brücke nicht auf meinem nächtlichen Spaziergang gesehen hätte. Ich war natürlich nicht alleine, diesen Anspruch hatte ich auch nie, aber ich hatte genug Zeit zu flanieren, Fotos zu machen.

Der romantische Charme ist am Folgetag verflogen. Grauer Himmel, singende Männer die Geld sammeln, Reisegruppen und Pre-Wedding Fotoshootings.

Glücklicherweise hatte ich bereits meine schönsten Augenblicke auf der Karlsbrücke abgespeichert. Und so drehte ich mich auf halber Strecke wieder rum und machte mich auf den Weg, um einen Kaffee zu trinken und Buchteln zu essen. Bis bald, schönes Prag!

Prag im Winter – Infos und Reisetipps

Ich hatte sehr viel Glück mit dem Wetter. Es schneite den kompletten Samstagvormittag und Samstagmittag. Es war zwar glatt und etwas abenteuerlich und dennoch bin ich der Meinung, dass sich Prag ganz wunderbar zu Fuß erkunden lässt. Ich wählte den Mix aus Stadtführung, freien Erkundungen und Anreizen aus meinem Reiseführer. Macht es doch genauso und lasst euch durch die Stadt treiben ohne fest gezurrten Tagesplan. So bleibt euch auch die Gelegenheit euer ganz persönliches Prag zu entdecken.

Besonders genossen habe ich meinen nächtlichen Spaziergang durch die Altstadt von Prag. Während die Tage im Winter meist in Grau gekleidet sind, erstrahlte die Nacht in einem ganz besonderen Flair. Schaufenster, Häuserfassaden und architektonische Schmuckstücke werden reizvoll durch „antike“ Laternen angeleuchtet. Diese Option möchte ich euch unbedingt ans Herz legen. Erkundet die Hauptstadt bei Nacht und lasst euch von ihrem Charme in den Bann ziehen.

Bringt genügend Zeit für Prag mit oder plant schon mal euren nächsten Besuch. Meine Liste beinhaltet auf jeden Fall schon genügend Punkte, die ich bei meinem nächsten Aufenthalt unbedingt unternehmen möchte.

Anreise nach Prag

Auf expedia.de habe ich ein akzeptables Flugangebot mit Czech Airlines gebucht. Für die Anreise zum Hamburg Airport Helmut Schmidt nutzte ich die öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Emissionen meines Flugs habe ich freiwillig über atmosfair kompensiert.

Öffentliche Verkehrsmittel in Prag

Am Flughafen in Prag stieg ich den öffentlichen Nahverkehr. Geplant hatte ich die Fahrt mit dem Airport Express zu nutzen (60 CZK). Entgegen der Infos in meinem Reiseführer fuhr der letzte Bus bereits um 21 Uhr und nicht um 22 Uhr wie angegeben. Vor dem Terminal 2 gibt es eine Abfahrtsstelle für die Busse des öffentlichen Nahverkehrs (Linie 119 zur Metro A) und eine weitere Buslinie, die zur Metro B fährt. Die Verbindung A hat mich am schnellsten zu meinem Ziel gebracht. Nervig war, dass es nur einen Automaten zum Lösen der Fahrscheine gab und dieser keine Scheine akzeptierte. Die Bezahlung mit Kreditkarte ist ohne Probleme möglich.

Erst mal an der Metrostation angekommen, bringen Dich die Metrolinien sehr schnell ins Zentrum. Ich war überrascht, wie wenig in Prag los war und wie einfach das System funktioniert. Hab für die Fahrscheine immer genügend Münzen dabei. Mit der günstigsten Fahrt (24 CZK) kannst Du bis zu 60 Minuten fahren.

Prag hat drei Metrolinien: A (grün), B (gelb) und C (rot).
Damit sind alle Sehenswürdigkeiten schnell erreichbar. Trams verkehren ebenfalls überirdisch, habe ich aber nicht genutzt, da wir viel zu Fuß unterwegs waren.

Prag im Winter – meine Tipps für ein Wochenende

Was „poppt“ Dir denn als Erstens in den Sinn, wenn Du an Prag denkst? Bei mir waren es romantische Spaziergänge, mittelalterliche Gebäude, Cafés, Trdelnik und all die Menschen, die mir von dieser tollen Stadt vorschwärmten. Prag bietet für jeden Geschmack etwas und so gibt es jede Menge Möglichkeiten, um Dir Dein  individuelles Programm zusammenzustellen.

Bei diesem ersten Kurztrip nach Prag konnte ich mich nicht ganz so intensiv mit der Stadtgeschichte und Prags Sehenswürdigkeiten beschäftigen. Also habe ich das Tourismusbüro von Prag auf Twitter (@Prague_eu) gefragt, was sie mir denn empfehlen können, um mich in die Stadt zu verlieben. Einige interessante Tipps gab es, doch das reichte noch nicht. Ich wollte etwas anderes.

Alternative Stadtführungen

Bei Google, Twitter und Facebook bin ich  irgendwie bei Like A Local Guide gelandet. Nach ein paar Tipps war mir klar, dass mir diese Aufmachung sehr gut gefällt und ich bin bei der Tourbeschreibung Prague Behind The Scenes von Dana hängen geblieben. Die Buchung und Bestätigung ging sehr flott und so wusste ich schon mal, dass ich einen festen Programmpunkt hatte.

Die übrige Zeit haben wir genutzt, um einfach zu bummeln, etwas trinken zu gehen oder um Fotos zu machen. Wie Du Deinen Aufenthalt in Prag gestaltest, hängt stark von Deinen Präferenzen ab. Diesmal war ich sehr froh eine City Tour gebucht zu haben. Da es keine anderen Teilnehmer gab, hatten wir eine private Tour. Wirklich ein Luxus und eine ideale Möglichkeit eine Stadt zu erkunden.

Glücklicherweise habe ich von den prophezeiten Menschenmassen in Prag nicht sehr viel mitbekommen. Ich habe mich sehr sicher in Prag gefühlt und bin nachts auch noch etwas gewandelt, um Fotos zu machen.

Insidertipp für den Sommer

Von Juni bis September verbindet Regiojet Prag mit der kroatischen Adriaküste, genauer mit Rijeka. Da Kroatien dem Schengenraum beigetreten ist, entfallen die nächtlichen Passkontrollen. Die Fahrt dauert rund 17 Stunden. Ein Halt in Slowenien ist geplant.

Hast Du Prag im Winter schon besucht? Wie hat es Dir gefallen? Hast Du Tipps für mich?

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1 Kommentar

  • Antworten
    Clara
    31. Januar 2023 at 22:05

    Ich persönlich empfehle, jetzt nach Prag zu gehen, wenn es möglich ist, alle Touristenattraktionen zu besuchen. Besuch Zoo in Prag, Vyšehrad, Petřín oder zum Beispiel das Nationaltheater sollten Sie unbedingt gesehen haben.

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