Grau, nass, stürmisch. Ich sehne mich ans Meer und in die Sonne. In ein Land, in dem Orangen von Bäumen fallen. Statt in den Flieger nach Portugal, schnapp ich mir ein Kochbuch und siebe, raspel und rühre mich zu guter Laune. So geht der saftige Orangenkuchen – abgeguckt von Antonio Bras*.
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Die portugiesische Küche
Obwohl ich Portugal so sehr liebe und noch viele Reisen nach Lissabon, in den Alentejo und an die Algarve und in den Norden nach Porto und ins Douro-Tal plane – so richtig verliebt habe ich mich in die Länderküche nie. Trotz Foodie Tour und Einblick in die portugiesischen Spezialitäten.
Bei meinem letzten Besuch in Lissabon fand ich leckeres, frisches und toll gewürztes Essen. Vegetarisch, vegan, exotisch _ kein Problem.
Während meiner Azoren Reise merkte ich dann schnell, warum ich nach meinem ersten Besuch in Portugal im Jahr 2009, nie super begeistert war. Viel Fleisch, viel Fett und ziemlich läpsch gewürzt.
Vegetarische Gerichte gab es dank Insidertipps. In einfachen Restaurants erntete ich schon mal einen schiefen Blick und mir wurden Nudeln mit Tomatensoße und Omelett angeboten. Naja.
Für mich ist dieser Teil der Geschichte nicht so ganz schlüssig. Schließlich machten Gewürzhändler aus Indien kommend, auf den Azoreninseln Zwischenstopp, bevor sie mit ihren Schätzen auf dem europäischen Festland landeten.
An der Küste Portugals kannst Du auf alle Fälle immer zu frischem Fisch, Meeresfrüchten und Garnelen greifen. Es gibt mehr als Bacalhau, also Stockfisch. Aber sage das nicht zu laut.
Bacalhau hat Kultstatus in Portugal. Der gesalzene und getrocknete Fisch, meist Kabeljau oder Seelachs, liegt bergeweise in den Supermärkten. Die Nachfrage ist so hoch, dass er aus Norwegen importiert wird.
Typische Gerichte aus Portugal
In der portugiesischen Küche wirst Du viel Stockfisch, portugiesische Würste, Koriander, Zimt und Grünkohl finden. Toll finde ich, dass immer noch Suppen vor dem Hauptgang gereicht werden.
Hier einige klassische Gerichte des Landes:
- Pastéis de bacalhau – Fischkroketten
- Bacalhau à brás – mit Kartoffeln und Ei
- Francesinha – ein Monster-Sandwich mit extra viel Käse und Fleisch
- Caldo Verde – Grünkohlsuppe
- Arroz de Polvo – Oktopusreis
- Bifanas – portugiesische Sandwichs
Mein Herz (und Gaumen) schlägt allerdings für die Doces – die Süß- und Mehlspeisen:
- Pastéis de Nata
- Farófias Limadas – Limetteneischnee mit Vanillesoße
- Molotof
- Natas de Céu – ein Kekskrümel-Sahne-Limetten-Zimt-Gedicht
- Und Bolo de Laranja.
Buchtipp:
Das Kochbuch von Lisboeta Antonio Bras – Kochen wie in Portugal*.
Zutaten – für den Orangenkuchen von Antonio Bras
Für den Kuchenteig:
- 250 g Mehl
- 100 g Maisstärke
- 1 Packung Backpulver
- 3 Bio-Orangen
- 4 Eier
- 230 g Zucker – ich nehme etwas weniger Zucker
- 200 g zimmerwarme Butter
Für den Orangenguss:
- 210 g Puderzucker – mit dieser Menge wird der Guss sehr süß
- 6 EL frisch gepresster Orangensaft- entspricht etwa einer Orange
Zubereitung – so geht der Orangenkuchen
Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Kuchenform mit Margarine einfetten und mit Mehl ausstreuen – ich nehme Kokosraspel.
Mehl, Maisstärke und Backpulver in eine Schüssel sieben. Orangen heiß abwaschen und Schale von 2 Orangen fein abreiben. Alle 3 Orangen auspressen und 180 ml O-saft zur Seite stellen.
In einer Rührschüssel mit dem Handrührgerät, Eier schaumig schlagen und nach und nach den Zucker einrieseln und zu einer Creme rühren.
Zimmerwarme Butter portionsweise einrühren. Dann die Hälfte der Orangenschale und den abgemessenen O-saft untermischen. Danach unter ständigem Rühren, die Mehlmischung einrühren und zu einem Kuchenteig verarbeiten.
Teig in die Form und ca. 45 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Kuchen in der Form vollständig abkühlen lassen.
Zum Schluss:
Puderzucker mit Orangensagt verrühren. Kuchen aus der Form, auf eine Kuchenplatte stürzen und den Orangenguss auf dem Kuchen verteilen und den Kuchen somit tränken. Mit Orangenschalen dekorieren und ab an die Kuchenteller!
Fazit zum Rezept
Bei meinem nächsten Kuchen, werde ich für den Guss weniger Puderzucker verwenden und etwas mehr Orangensaft. Mir ist es bei diesem Mischverhältnis zu süß und der Puderzucker klebt auf dem Kuchen. Ich möchte, dass der Kuchen etwas mehr getränkt wird.
Wie schmeckt Dir der Orangenkuchen aus Portugal?
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4 Kommentare
Gabi
3. Juli 2024 at 15:05Hallo Sonja, Bin auf deine Seite gelandet. Grund: der super leckere Orangenkuchen aus Portugal. Wir waren in einer Pastelaria in Portimao. Ich habe dort für meine Freundin und mich zwei große Stücke festen Orangen Kuchen gekauft. Wirklich großes Stück. Der sah soooooo saftig aus, unglaublich. Und hat auch wirklich unglaublich geschmeckt. Haben das Stück noch vor Ort in der Einkaufstraße verzehrt. Ein Genuss. Nun habe ich gesucht. Und habe deine Seite mit Rezept gefunden. Den werde ich zeitnah in Angriff nehmen. Bin gespannt. Jetzt schon mal lieben Dank dafür. Ich liebe es zu reisen und Neues zu entdecken.
Martina
25. Februar 2022 at 16:32Liebe Sonja,
der Kuchen klingt ja super lecker. Da würde ich jetzt am liebsten sofort ein Stück von essen. In jedem Fall wird das Rezept notiert und sehr bald ausprobiert. Vielen Dank dafür 🙂
Liebe Grüße
Martina
Sonja
26. Februar 2022 at 11:44Liebe Martina,
sehr gerne! Ich bin gespannt, wie er Dir schmeckt.
Viele liebe Grüße
Sonja