Portugal Roadtrip, Strand an der Algarve

Alentejo & Algarve – ein Portugal Road Trip

21. Juni 2018

In diesem Beitrag verrate ich Dir, wie ich meinen Roadtrip durch den Süden Portugals geplant habe, welche Stopps ich eingelegt habe und, welche Reisetipps ich Dir für Deine Rundreise durch den Süden Portugals mitgeben möchte. Nach ein paar Tagen im wunderschönen Lissabon geht es zunächst in den Alentejo und dann an die Algarve. Weingüter, Korkeichen, Festungen und sanft geschwungene Landschaften erwarten mich im Alentejo. An der berühmten Küste der Algarve besuche ich das „Ende Europas“ und laufe barfuß an roten Felsstränden entlang. Den Blick immer auf den Atlantischen Ozean gerichtet. Hier kommen meine Eindrücke und Reisetipps für eine Woche Alentejo und Algarve mit dem Auto.

[Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung und Affiliate-Links*. Selbst finanzierte und organisierte Reise.]

Alentejo und Algarve – zwischen Geheimtipp und Hype

Entspannte Tage in Lissabon liegen hinter mir. Ich habe die Stadt überwiegend zu Fuß erkundet, eine leckere Foodtour durch Lissabon unternommen und in den Tag hineingelebt. Jetzt geht die Reise durch Portugal weiter.

Tag 1: Lissabon – Belém – Sintra – Evora

Den Mietwagen für die kommende Woche haben mein Travel Buddy und ich im Vorfeld auf billiger-mietwagen.de gebucht. Die Anmietung startet am Flughafen Lissabon und endet am Flughafen in Faro.

Belém – Geburtsort der Pastéis de Nata

Torre de Bélem, Portugal Road Trip

Bevor es Richtung Alentejo geht,  unternehmen wir einen Abstecher nach Belém (über E1 in etwa 30 Minuten). Mit tollen Fotomotiven und langen Spaziergängen klappt es an diesem Tag nicht – es regnet in Strömen und der Wind peitscht uns um die Ohren. Die bessere Reisezeit wäre ein Monat später gewesen, doch ich lasse mir die Laune nicht verderben.

Einen kurzen Kaffee- und Pastéis de Nata-Stopp legen wir im günstig gelegenen Café direkt am Tejo-Ufer ein. Die sündigen Puddingtörtchen sollen in Belém Anfang des 19. Jahrhunderts von Mönchen erfunden worden sein. Dort wurden sie bekannt als Pastéis de Belém. In Glaskästen wird auf die Geschichte der Törtchen hingewiesen und neben ihnen, weitere Kuchen und Backwaren verkauft. Sogar das Original-Rezept ist abgebildet, allerdings kaum lesbar. Wir fahren auf der N6 weiter und erkunden die Halbinsel nördlich der Tejo-Mündung.

Parque Nacional Sintra-Cascais, Praia do Gincho und Cabo da Roca

Portugal Roadtrip, Nationalpark Sintra-Cascais

Von Belém geht es weiter in Richtung Cascais. Dort regnet es mir zu stark, also geht die Reise weiter auf der Küstenstraße 247, die durch den Nationalpark Sintra-Cascais führt. In einer kleinen Strandbar am Praia do Guincho legen wir einen wärmenden Kaffee-Stopp ein. Guincho ist bekannt für seine traumhafte Dünenlandschaft. Surferherzen hüpfen sicherlich beim Anblick der auftürmenden Wellen.

Da ich Leuchttürme liebe, folge ich der Beschreibung meines Portugal Reiseführers und steuere Cabo da Roca an. Dachte ich bisher, ganz Portugal alleine zu erkunden, werde ich hier eines Besseren belehrt. Reisebusse und Fotowillige Selfie-jäger lichten sich vor einem Denkmal ab, dass das einstige „Ende der Welt“ markierte. Ich habe genug gesehen und bin überaus dankbar wieder in unser Gefährt zu steigen.

Sintra – vor den Toren des Märchenschlosses

Portugal Roadtrip, Sintra

Mit dem Besuch von Sintra und dem Palácio Nacional da Pena klappt es auf dieser Reise nicht. Schon auf meiner letzten Portugal-Reise war ich zu spät an dem beeindruckenden Märchenpalast. So auch diesmal. Die Anfahrt ist abenteuerlich. Es geht hoch hinauf durch das Sintra-Gebirge auf einer engen und kurvenreichen Straße. Das dauert eine Weile und nicht immer ist ganz klar, welche Abzweigung zum Ziel führt.

Etwa eine halbe Stunde vor dem letzten Einlass erreichen wir den Eingang. Das enge Zeitfenster und der Eintrittspreis halten mich davon ab, die ehemalige Sommerresidenz der Könige und das Neuschwanstein Portugals zu besuchen. Dann werde ich noch mal kommen und eine schöne Wanderung durch die Region einplanen.

Mittlerweile ist es später Nachmittag und ich wollte bereits in meinem kleinen Häuschen im Alentejo liegen. Doch eine Entdeckerin ist ja flexibel und passt ihren Reiseplan an.

Von Sintra nach Évora sind es 2,5 Stunden Fahrtzeit. Ja ich neige dazu fast alles mitzunehmen, was auf dem Weg liegt. Zum Glück geht die Sonne im Süden Europas immer etwas später unter. Wir fahren ausnahmsweise auf der mautpflichtigen Autobahn. Ich finde die Fahrt öde, kaum jemand benutzt die gut ausgebaute Autobahn. Allerdings schaffen wir es so unsere traumhafte Unterkunft, etwa 10 Minuten vom Stadtzentrum von Évora entfernt, kurz nach Sonnenuntergang zu erreichen.

Hoteltipp: Ecorkhotel Évora Suites & SPA

Portugal Roadtrip, Hoteltipp Évora

Inmitten von Korkeichen liegt die Hotelanlage Ecorkhotel Évora Suites & SPA*. Die Hotelzimmer sind großzügige Bungalows mit 70 m², angelegt wie in einer Wohnsiedlung und ausgestattet mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer mit Badewanne und einer kleinen Terrasse. Ideal für Paare und Familien mit Kindern.

Im Haupthaus befinden sich eine Bar und das ausgezeichnete hoteleigene Restaurant. Von der Dachterrasse hast Du eine fantastische Aussicht auf hügelige Landschaft des Alentejo. Ein kleiner Pool sorgt im Sommer für die nötige Abkühlung. Bei meinem Besuch war er noch nicht geöffnet. Dafür befindet sich im Erdgeschoss eine kleine Wellness- und Spa-Oase mit beheiztem kleinen Pool, Sauna und Türkischem Bad. Kosmetische Behandlungen und Massagen können nach vorheriger Terminabsprache gebucht werden.

Ecorkhotel Évora Suites & SPA, Hoteltipp Portugal

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Das Haupthaus des Hotels ist mit Kork verkleidet, ein idealer Dämmstoff. Strom wird aus Sonne erzeugt, die Solaranlagen stehen hinter dem Haupthaus, darunter „mähen“ Schafe und den Hausesel schließe ich sofort ins Herz. Fahrräder können an der Rezeption geliehen werden.

Ecorkhotel Évora Suites & SPA, Hoteltipp Portugal

Das 4 Sterne-Hotel ist in meinen Augen jeden Cent wert. Ich wünsche mir mehr solcher Konzepte. Dabei muss ich nicht immer in einem Bungalow übernachten, kleinere Varianten für Einzelreisende wären toll. Vor allem die ausgezeichnete Küche und der exzellente Service am Abend im Restaurant haben mich beeindruckt. Mein Dessert glitzert sogar!

Nicht so schön fand ich, dass beim Frühstück Instantkaffee mit Milchpulver aus einer Maschine angeboten wurde. An einem Morgen gab es eine richtige Kaffeemaschine mit ausgezeichnetem Espresso. Ich vermute, die wurde aufgestellt, weil portugiesische Tagungsgäste im Haus waren. Ein frisch zubereiteter Milchkaffee kostete dann gleich 3,50 Euro.

Tag 2: Estremoz – Monsaraz – Rota da Vinhos Alentejanos

Portugal Roadtrip, Alentejo

Dieser Tag startet wie der letzte endete – mit Regen. Die Stadterkundung von Évora verschieben wir uns auf den nächsten Tag. An der Rezeption erhalte ich mehrere Ausflugstipps.

Für folgende Stationen entscheiden wir uns: Estremoz mit einem traditionellen Samstagsmarkt und einem Besuch auf dem Schlossberg, Monsaraz mit seiner mittelalterlichen Burg, Évoramonte und sein kleines Castelo und zum Abschluss für eine Wein- und Olivenölprobe auf dem Weingut Herdade do Esporão.

Tipp: Wein- und Olivenölprobe auf dem Weingut Herdade do Esporão

Portugal Rundreise, Weinprobe Alentejo

Spontan besuchen wir das Weingut Herdade do Esporão. Es ist eines der angesehensten Weingüter und wurde 1973 von einem früheren Bankier und Fußballpräsident des Vereins Sporting Lissabon mit neuester Technik ausgestattet. Das wunderschöne Restaurant ist bei unserem Besuch geschlossen.

Stattdessen gönnt sich mein Travel Buddy eine üppige Weinprobe. Als Fahrerin schaue ich zu und zippe an einem Glas Weißweinschorle, denn die Promillegrenze in Portugal liegt bei 0,2. Dafür sind meine Geschmacksknospen unbeeinträchtigt und ich probiere mich durch verschiedene Olivenöle. Bei der hervorragenden und geschmacksintensiven Käseplatte schlagen wir beide zu.

Tag 3: Évora

Portugal Roadtrip, Évora Stadterkundung

Hervorragend lässt es sich durch die ehemalige Königsresidenz und Welterbestadt Évora schlendern. Da macht der Regen nicht mehr so viel aus. Städtebaulich ist die Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern ein kleines Juwel. Du wirst Adelspaläste, Kirchen und Klöster entdecken.

Das edelste Hotel der Stadt befindet sich übrigens in einem ehemaligen Kloster. Die Pousada Convento do Évora liegt neben dem ältesten Bauwerk der Stadt, dem Templo romano und der Kathedrale von Évora. Moderne Kunst wird im Casa-Museu Eugénio de Almeida gezeigt.

In der Enoteca von Cartuxa gleich nebenan, kannst Du Dich Glas für Glas durch die Produkte eines besonderen Weingutes durchprobieren. Das renommierte Weingut Cartuxa ist ein Kloster, das 1587 von Karthäuser-Mönchen gegründet wurde. Heute leben noch 10 Mönche vor den Toren Évoras.

Auch schön:

Urlaub auf den Azoren

Tag 4: Strand-Hopping an der Costa Alentejana e Vicentina

Portugal Roadtrip, Costa Alentejana und Algarve

Die Küste wartet und es wird Zeit Abschied zu nehmen von Évora. Ich hätte hier definitiv weitere Tage verbringen können. Insbesondere Ruhe suchende und Gourmands werden in dieser (unterschätzten) Regions Portugals sehr glücklich.

Unsere Fahrt führt durch hügelige Landschaften auf denen sich Olivenbäume, Organgenbäume und Korkeichen abwechseln. Im Frühjahr leuchten die Wiesen gelb und grün, die Kühe auf den Weiden sehen glücklich aus und die Menge an Olivenbäumen lässt erahnen, dass hier eine Menge Olivenöl produziert wird.

Unser Tagesziel ist die Costa Alentejana e Vicentina und der Wetterbericht verspricht Sonne satt. Wir werden nicht enttäuscht und ein besseres Mittagessen kann ich mir gar nicht wünschen: Ceviche mit Meerblick!

Die Sonnenstunden an diesem Nachmittag nutze ich aus, denn die Küste ist ideal für ein Beach-Hopping. Die Felsen an der Westküste fallen über 50 Meter in die Tiefe und die Wellen türmen sich beeindruckend über dem Atlantik auf. Meer soweit das Auge reicht, ich sauge Portugal mit all meinen Sinnen auf und speichere es auf meiner Festplatte für Gefühle und unvergessliche Momente ab.

Die nächsten zwei Nächte übernachten wir in Sagres im Hotel Mareta View*. Das kleine Surferparadies liegt am „Ende Europas“ unweit des Cabo São Vicente und ist ein Vorgeschmack auf die touristische Region Algarve. In dieser Jahreszeit ist es total entspannt. Familien mit Kindern, Surfanfänger und Profis mit ihren Bullis treffen sich hier. Das Auto ist geparkt und unser „Feierabend“-Bier ist bestellt – Sagres aus der Flasche und dazu einen kitschigen Sonnenuntergang am Ende Europas.

Hoteltipp Sagres: Hotel Mareta View Boutique Bed & Breakfast*

Tag 5/6: Sagres – Lagos – Cabo São Vicente

Portugal Roadtrip, Sagres und Lagos

Uh, ja dieses Wetter ist ganz schön wechselhaft. Spontan entscheiden wir uns einen Abstecher nach Lagos zu machen. Es regnet in Strömen, außerdem müssen wir mal Wäsche waschen. Ich reise im Anschluss an meinen Portugal Trip nämlich weiter in den Allgäu und nach Füssen. Wir befinden uns in einer touristischen Region, in der sich internationale Supermarktketten aneinander reihen.

Einige Carrefours haben Waschmaschinen und Trockner auf ihren Parkplätzen installiert – total Camperfreundlich. Und wir sind nicht die einzigen. Einem Reise-Duo, ich schätze es sind Brüder, einer von ihnen trägt einen Sankt Pauli-Hoodie.

Alles kommt in die Trommel und wir nutzen die Zeit, um mal zu schauen, welche typischen portugiesischen Produkte es so gut. Frische Früchte und Fische schaue ich mir ebenso gerne an, wie die Auswahl an Torten und Gebäck. Ein paar Sachen landen im Einkaufswagen, bevor wir weiter nach Lagos fahren.

In Lagos finden wir schnell einen kostenfreien Parkplatz an der Stadtmauer. Die Stadterkundung genieße ich nicht, denn zu Platzregen gesellt sich noch eine steife Brise. Um dem Schietwetter zu entkommen, besuchen wir zunächst die Markthalle am Hafen der Stadt.

Die Altstadt von Lagos ist klein und fußläufig sehr gut zu erkunden. Ich plante Street Art zu fotografieren, doch meine Kamera bleibt eingepackt.

Zum Aufwärmen und Mittagessen geht es in eine Art Concept-Store mit Restaurant. Die heiße Fischsuppe wärmt hervorragend von Innen und ganz nebenbei entdecke ich tolle Designerstücke, Keramiken und Interior-Nippes. Unbedingt möchte ich noch die Igreja Santo António besuchen, ganz ohne Kulturpunkt geht es bei mir dann doch nicht, doch dann beschließen wir zurück nach Sagres zu fahren.

Ich möchte noch die Festung von Sagres am Rande der Stadt besuchen. Heinrich der Seefahrer soll die Festung gebaut haben und dort drin regnet es sicherlich nicht.

In meinem Reiseführer wird die als Öffnungszeit im April bis 18.30 Uhr angegeben. Um kurz vor 17 Uhr sind wir an der Festung. Ein mürrischer Geld zählender Mann hinter Glas reagiert zunächst nicht, blickt dann mürrisch auf und tippt mit seinem Finger auf ein Schild. Ich tippe auf „Geschlossen“. Ein paar nette Worte scheinen ihm zu viel und er widmet sich wieder seiner Tätigkeit. Einige andere Besucher wenden sich genau wie ich enttäuscht ab.

Am Ende Europas

Dafür ist der Zugang zum Leuchtturm von Cabo São Vicente noch zugänglich und wir lassen uns ordentlich durchpusten. Die Kraft der Natur ist unfassbar stark und ich Frage mich, ob ich so eine Seefahrt über die Ozeane durchstehen würde. Den Abend verbringen wir im interessant dekorierten Restaurant A Tasca am Porto da Beleeira. Fisch und Muscheln kommen auf den Tisch. Das Leben ist so schön!

Tag 7: Ponta da Piedade – Faro

Portugal Roadtrip, Strandurlaub

Da der gestrige Reisetag ins Wasser fiel, brechen wir heute früh auf. Unser heutiges Ziel ist Faro, wo unsere Reise in Kürze endet. Doch zuvor besuchen wir noch einige rote Felsstrände an der Algarve, genießen die wärmende Sonne, ausgezeichnete Kaffeespezialitäten und Eis.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Faro, beziehen unser Zimmer, stellen den Wagen für happige 15 Euro in ein Parkhaus und schlendern durch die Altstadt. Faro habe ich eher abgerockt in Erinnerung. Doch es hat sich viel getan. Die Fußgängerzone ist herausgeputzt, attraktive Straßencafés, Restaurants und Bars entdecken wir beim Bummeln und ein paar Souvenirs landen ebenfalls im Reiserucksack.

Portugal Roadtrip, Faro

Hoteltipp für Faro: Lemon Tree Stay*

In der Columbus Bar stoßen wir ein letztes Mal unter portugiesischem Himmel an. Am nächsten Morgen werden wir mit dem Auto zum Flughafen fahren und zurück nach Deutschland fliegen.

Viel zu schnell ist diese wunderbare Portugal Reise zu enden gegangen, doch meine Liste an Reiseerlebnissen ist wieder ein Stück gewachsen. Adéus – bis bald, liebes Portugal!

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