Kondor über Colca Canyon, Peru

Colca Canyon – ein Naturwunder in Peru

2. März 2022

Der Colca Canyon, auch Colca-Tal genannt, ist ein spektakulär schönes Hochgebirgstal im Süden Perus. Hier befindet sich einer der tiefsten Canyons der Welt und ein beeindruckendes Naturschauspiel. Tausende von Touristen besuchen dieses Gebiet jedes Jahr, um die Landschaft zu bewundern, auf den Wanderwegen zu wandern, auf den Flüssen zu raften oder in Thermalquellen zu baden. Im Colca-Tal gibt es mehrere kleine Städte und Bergdörfer, die in der Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Lima aus erreichbar sind. Bequemer und sicherer ist es allerdings an einer geführten Tour aus Arequipa teilzunehmen. Nach dem Besuch im Colca Canyon lohnt sich die Weiterfahrt nach Puno zum Titicacasee. Früh morgens geht es am Hotel los. Die Fahrt von Arequipa aus dauert etwa fünf Stunden und unterwegs werden tolle Stopps unternommen. Abends solltest Du Dich ausruhen, um Deinen Körper an die Höhe zu gewöhnen. Am Folgetag steht Kondor-watching am Cruz del Condor auf dem Programm. Hier meine Eindrücke.

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Ausflug in den Colca Canyon

Colca Tal Blick, Peru

Es ist 05.30 Uhr früh im Colca Canyon und damit Zeit für ein stärkendes Frühstück. Die letzte Nacht war anstrengend, denn die Höhe und die lange Anreise aus Arequipa hat mir ziemlich zu schaffen gemacht. Nur mit Alpaka-Decken, Alpaka-Socken und jeder Menge Kleidung kann ich mich warm halten, so dass ich doch zu einigen Stunden Schlaf kam. Mit einer eisigen Dusche beginnt der Morgen. Das Frühstück entschädigt alle Strapazen. Diverse Müslisorten darunter auch Quinoa-Pops und Maca-Pulver, frisch gepresste Säfte, Omelettes und mein geliebter peruanischer Quietsch-Käse wecken meine Lebensgeister. Also alles paletti und bereit für einen Ausflug zum Cruz del Condor. Kommst Du mit?

In der Dämmerung verlasse ich mit meiner kleinen Reisegruppe gegen 6 Uhr die wunderschöne Hotelanlage in Corporaque.

Über eine Schotterpiste fahren wir am Colca-Tal entlang, sammeln andere Gäste der Colca-Lodge ein und folgen dem Colca-Fluss.

Es erwarten uns einige spannende Stopps auf dem Weg zum Cruz del Condor.

Yanque – koloniales Dorf im Colca Canyon

Gegen 7 Uhr erreichen wir das Dorf Yanque. Auf dem Hauptplatz führen Schüler den typischen „Liebestanz“ zweier Völker aus dem Colca Canyon auf.

Yanque gehört wie das Dorf Maca auch zu einem der letzten 14 von ehemals 24 Dörfer im Colca-Tal. Das Tal hat zunehmend mit Veralterung und Wegzug zu kämpfen. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Colca Canyon.

Die Fahrt zum Colca Canyon

Wir lassen Yanque hinter uns und fahren an Maca vorbei. Die Piste ist staubig, doch die Fahrt lohnt sich dank wunderschöner Aussichtspunkte mit Blick über die Ackerfelder und Terrassen.

Ich nutze die Gelegenheit und erstehe einen bestickten Gürtel mit traditionellem Mustern.

Cruz del Condor – zu Besuch beim König der Anden

Um 08.30 Uhr erreichen wir das Cruz del Condor, also das Kreuz des Kondors, den wohl bekanntesten Aussichtspunkt in der Großregion Arequipa.

Natürlich sind wir nicht alleine.

Die Straße wird von weißen Reisebussen gesäumt und entlang der Aussichtspunkte reihen sich wie an einer Perlenkette die Besucher. Ich hätte nicht gedacht, dass wir bei dieser Menge an Menschen auch nur einen Kondor erblicken.

Doch es gibt sie immer noch. Bis zu 5 Kondore kreisen herum und lassen sich von den „Ahhhhhss“ und „Ohhhhs“ nicht verschrecken.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es hier in der Hochsaison aussieht und wie lange die Kondore diesen Platz noch aufsuchen werden.

Wir stehen an einem Geländer und warten gespannt darauf, die majestätischen Tiere zu erblicken.

Sie tauchen immer wieder überraschend auf und gleiten spielerisch durch die Schlucht.

Manche Kondore machen sich einen Spaß daraus ganz nah über den Köpfen der Touristen ihre Runden zu ziehen.

Wusch… Wusch… Diese wunderschönen Tiere, lassen sich spielerisch vom Wind durch die Schlucht tragen.

Unweigerlich erklingt das Lied „El condor pasa“ in meinem inneren Ohr.

Schon gewusst?

Der Anden-Kondor zählt mit einer Flügelspannweite über drei Metern, zum größten Vogel der Welt. Männchen werden bis zu 15 kg schwer und 1,2 Meter hoch. Wenn’s gut läuft, lebt ein Kondor bis zu 50 Jahre in den Anden.

Für einen Vogel ist das recht schwer. Darum liebt der Kondor auch diese Schlucht so sehr. Hier kann er sich einfach von der Thermik tragen lassen. Wenn Du genau hinschaust, wirst Du sehen, dass die Vögel kaum mit ihren Flügeln schlagen müssen. Minimaler Aufwand, maximale Flugzeigt. Das Revier der Anden-Kondore geht bis auf 5,500 Meter hoch.

Einen Baby-Kondor zu betreuen erfordert beide Elternteile, denn die Nester liegen meist an gefährlichen Felswänden. Es muss also immer jemand da sein, um das Küken im Auge zu behalten. Nur alle zwei Jahre wird ein Ei gebrütet und die Brutzeit liegt zwischen 54-58 Tage.

Der Anden-Kondor ist auch ein Nationalvogel. Allerdings nicht in Peru, sondern in Kolumbien.

Hier findest Du Reiseinspiration für Kolumbien.

Wie komme ich zum Colca Canyon?

Ich buchte eine 2 Tagestour von Arequipa bis Puno. Wir waren insgesamt 5 Reisende. Der Fahrer und der Guide waren professionell und der Wagen sehr neu.

Die Tour startete in Arequipa am Hotel La Casa de mi Abuela und führte an den Vulkanen von Arequipa vorbei über das Naturreservat Salinas y Aguadas Blancas bis nach Corporaque.

Es gibt auch die Möglichkeit mit einem Mietwagen oder den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Colca-Tal zu reisen.

Die Straße ist sehr gut ausgebaut, allerdings würde ich mir aufgrund der Höhe die Fahrt mit dem Mietwagen nicht zutrauen.

Mir ging es am ersten Tag sehr schlecht, aber ich vertrage die Höhe auch nicht besonders. Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist sicherlich sehr günstig, allerdings werden keine Stopps unterwegs eingelegt und mitunter ist der Fahrstil sehr peruanisch.

Wo kann ich übernachten?

Übernachtet habe ich in der wunderschönen Hotelanlage La Casa de Mamayacchi in Coporaque einem kleinen authentischen Dorf im Colca-Tal. Das Mittagessen war hervorragend mit diversen Salaten, gegrilltem Alpaka und Causa a la Limeña als Vorspeise.

Die Aussicht und der Garten sind wunderschön mit Blick in die Berge. Ringsum sind nur Felder, auf denen Kühe weiden. Es herrscht eine himmlische Ruhe. Außerdem setzt sich das Hotel für einen nachhaltigen Tourismus und einen Ressourcen schonenden Umgang ein.

Viele Touristen übernachten in Chivay. Für mich keine Alternative, nachdem ich einige der kleinen Dörfchen kennen gelernt habe.

Es gibt zahlreiche Hotels und Hostals, Gasthäuser und Pensionen. Wichtig ist zu vergleichen, was in den Leistungen und Programmen enthalten ist, wenn du eine geführte Tour machen möchtest.

Das Colca-Tal ist auch bei Wanderern sehr beliebt. Du kannst in einfachen Gasthäusern im Tal übernachten – zum Beispiel in der Flussoase Sangalle.

Weitere häufig gestellte Fragen zum Ausflug ins Colca-Tal

Sehe ich definitiv Kondore?

Wie mit allem im Leben – es gibt keine Garantie Kondore zu sehen. Ich bin mit relativ geringen Erwartungen hingefahren und mehr als glückselig, so viele Kondore beobachten zu können. Es war noch zu Beginn der Saison. Im Juli und August ist es sicherlich reine Glückssache.

Nach vielen Jahren der Abweseneheit und Scheu, haben sich die Riesenvögel vielleicht an den Menschen gewöhnt.

Wie verbinde ich einen Ausflug ins Colca-Tal am besten?

Es gibt zwei Klassiker bei der Zusammenstellung einer Reiseroute durch den Süden Perus mit einem Abstecher in den Colca Canyon.

Bei Variante 1 ist Arequipa Ausgangspunkt. Du reist in der bezaubernden Stadt ab, nimmst nur mit, was Du für 2-3 Tage brauchst und lässt das Hauptgepäck im Hotel. Nach Deinem Aufenthalt im Colca-Tal kehrst Du dann zurück nach Arequipa.

Bei Variante 2 verlässt Du Arequipa, erkundest das Colca-Tal und reist dann weiter über’s Altiplano nach Puno. Bei dieser Variante solltest Du für das Tour-Paket mindestens 3, besser 4 Tage einplanen.

Einige Anbieter starten auch von Puno aus und fahren nach Chivay.

Bei meinem nächsten Besuch möchte ich definitiv länger im Colca-Tal bleiben. Zum Wandern, in Thermalquellen planschen und eventuell weiter zum Cotohuasi Canyon.

Was ist mit der Höhe?

Obwohl ich länger in Arequipa lebte und viel in den Anden unterwegs war:

An die Höhe, besonders am Titicacasee, habe ich mich bis heute nicht gewöhnt. Kommt dann auch noch die Kälte der Nacht hinzu, möchte ich einfach nur bei einem warmen Cocatee entspannen und mich in eine warme Decke kuscheln. Und, dass die Kopfschmerzen verschwinden. Nach einer Nacht geht es mir dann besser. Die Kurzatmigkeit bleibt allerdings.

Da hilft es mir dann, einfach etwas langsamer zu machen und etwas mehr zu entspannen. Und am besten schon vor Abreise in Arequipa auf schwere Mahlzeiten und Alkohol zu verzichten. Mit der Abfahrt aus Arequipa nutze jede Möglichkeit warmen Tee, am besten Coca-Tee zu trinken.

Bei den Fahrten über das Altiplano nach Puno gibt es an Bord der Busse auch immer zusätzliches Sauerstoff, dass Du nach Bedarf inhalieren kannst.

Und was mache ich mit meinem Gepäck bei einer Trekking-Tour?

Das Gepäckdilemma auf einer großen Rundreise durch Peru und Südamerika kenne ich nur zu gut. Du kannst Dein Gepäck jedoch immer problemlos irgendwo unterbringen. Im Hotel oder bei dem Reiseanbieter mit dem Du die Tour machst. Generell gilt jedoch: Wertsachen nimmst Du immer mit.

Wann ist die beste Reisezeit?

Du kannst den Colca Canyon, wie die gesamten Anden Perus am besten zwischen Mitte April bis Ende Oktober/Anfang November bereisen. In den Sommermonaten ist mehr los. Ich war im Mai und im August schon im Colca-Tal. Mir hat das grüne Colca-Tal im Mai besonders gut gefallen.

Warst Du schon im Colca-Tal? Wie hat es Dir gefallen?

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