Peru, Arequipa Kathedrale

Arequipa – Tipps & Sehenswürdigkeiten für die Schöne

14. Januar 2018

Provokant behaupte ich: Arequipa ist Südamerikas schönstes Stadt. Als ich 2008 zum ersten Mal „La Blanca Ciudad“ besuchte, ahnte ich nicht wie mir dieser Ort ans Herz wächst. Südamerika bietet eine Fülle interessanter und „schöner“ Städte. Allerdings schafft es Arequipa in kürzester Zeit Dein Herz zu erobern. Ich verrate Dir, warum sich ein mehrtägiger Besuch in der sonnigen Stadt lohnt. Und, welche Sehenswürdigkeiten Dich erwarten. 13 gute Gründe, um Arequipa auf Deiner Reise durch Peru zu besuchen.

Architektonische Schönheiten

Architektur-Highlights und Sehenswürdigkeiten, Arequipa Peru

Inmitten der Vulkanstadt Arequipa findest Du eine Fülle architektonischer Schätze. Die Inka ließen sich hier nieder und mit den Spaniern, kam die imposante südeuropäisch geprägte Architektur nach Arequipa. Im Jahr 2000 erklärte die UNESCO die Altstadt zum Weltkulturerbe.

Wie in den meisten südamerikanischen Städten besitzt Arequipa ebenfalls eine „Plaza de Armas“. Mir gefällt der Begriff nicht sonderlich, übersetzt heißt dies „Platz der Waffen“, stattdessen benutze ich lieber den Begriff Plaza Mayor. Der Hauptplatz mit den ihn umlaufenden Arkaden und die beeindruckende Kathedrale von Arequipa an der Nordseite bilden eine wunderschöne Gesamtkomposition. Seit Baubeginn im Jahr 1540 brannte die Kathedrale nieder und hielt starken Erdbeben stand. Heute scheint sie unversehrt. Komme am besten zum Sonnenaufgang und zum Sonnenuntergang und vergiss Deine Kamera nicht. Mit den ersten beziehungsweise letzten Sonnenstrahlen verwandelt sich der gesamte Platz und taucht Arequipas Zentrum in ein besonderes Licht.

Genieße den Sonnenuntergang am besten auf einer der Rooftop-Bars mit einem leckeren Pisco Sour oder Chilcano und knabbere Chanchita. Von dort aus siehst Du prima auf die Vulkane Chachani, El Misti und Picchu Picchu. Die Aussicht ist besser als jeder Kinobesuch!

Die Stadtbewohner, Arequipeños, nutzen die frühen Abendstunden, um unter den beleuchteten Arkaden zu flanieren. Oder auf den Bänken vor der Kathedrale zu sitzen, sich mit Freunden zu treffen und den Tag ausklingen zu lassen. Wandel herum und besuche die Barockkirche Iglesia La Compañia mit beeindruckender Steinfassade aus Blättern und Muscheln. Oder besuche die Iglesia de Santo Domingo mit angrenzendem Kloster und einem wunderschönen Innenhof. Wunderschön ist der kleine Platz im Stadtteil Yanahuara. Mit Kirche, Arkaden und Blick auf die Hausvulkane.

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San Camilo Markt – Alltag in Arequipa

San Camilo Markt, Arequipa Reisetipps

Mein Lieblingsort in Arequipa ist der San Camilo Markt. Lokale Märkte und Südamerika gehören für mich zusammen. Darum versuche ich immer solche Orte auf meinen Reisen zu erkunden. Und das möchte ich Dir ebenfalls ans Herz legen. Dies ist ein idealer Ort, um in direkten Kontakt mit Arequipeños zu kommen, mehr über die Landesküche, ihren Alltag und kulturelle Besonderheiten zu erfahren. Neben Lebensmitteln, findest Du im Mercado San Camilo allerhand Zubehör für schamanische Rituale. Der Markt liegt südwestlich des Hauptplatzes und zu Fuß in zehn Minuten erreichbar.

Am besten planst Du eine kleine Pause an einer Saftbar ein. Eine ganze Reihe verkaufswilliger Saftfrauen, werden sich lautstark um Dich bemühen. Wenn Du in einer Gruppe unterwegs bist, teilt euch am besten auf und nehmt eure Smoothies an mehreren Saftbars zu euch. Zu meinem Besuch gehört ein Obstsalat mit Käse: „ensalada de frutas con queso“.

Probiere unbedingt solche Superfrüchte wie Lucuma, Chirimoya, Baumtomate oder Papaya. Eine ideale Stärkung und Vitaminbombe zugleich. Bei den Säften noch der Tipp: Lass Dir Deinen Saft am besten mit abgefüllten Wasserflaschen anmischen und nicht mit dem normalen Leitungswasser. Kostet einen Sol mehr, dafür plagen Dich keine anschließenden Magenprobleme. Allerhand spezialisierte Läden für Stoffe, Bastelzubehör, Schulzubehör, Elektronik, Holz oder Autoteile findest Du rund um den Mercado San Camilo.

El Misti, Chachani und Picchu Picchu – Vulkane soweit das Auge reicht

Sightseeing in Arequipa, Peru

Die Vulkane gehören zu Arequipa, genauso wie der weiße Sillar. Ohne sie gäbe es die „weiße Stadt“ in dieser Form nicht. Das Zentrum der Stadt ist aus weißem Vulkangestein erbaut und gibt der Stadt ihren einmaligen Charakter. El Misti, der Herr mit dem weißen Mantel beherrscht das Stadtbild und ist zusammen mit der Kathedrale das Wahrzeichen von Arequipa.

Als einziger Vulkan ist El Misti aktiv. Zwar schwach, ab und zu gibt es allerdings kleinere Erdbeben. Während ich in Arequipa lebte, passierte es, dass ich mitten in der Nacht aufwachte und ein komisches Gefühl hatte. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass es ein Erdbeben gab. Ich habe die meisten Erdbeben verschlafen.

Raften, Mountainbiken und Bergsteigen

Bist Du gerne aktiv? Dann tobe Dich in der Region Arequipa aus. Zahlreiche Touranbieter bieten Vulkanbesteigungen, Mountainbike-Touren und abhängig vom Wasserstand des Rio Chili (also ich meine wie cool ist der Flussname bitte?) Raftingtouren an. Beachte bitte, dass Vulkanbesteigungen kein Spaziergang sind. Der Misti ist 5.822 Meter hoch und ein gutes Akklimatisieren ist Pflicht. Mit der Höhenkrankheit (Soroche) ist nicht zu spaßen.

Sonne satt

An nahezu 360 Tagen im Jahr scheint in Arequipa die Sonne. Bei der Kleiderwahl empfehle ich Dir darum den Zwiebellook. Merke Dir, dass es in der Sonne warm ist und im Schatten empfindlich kalt. Ist es bewölkt, dann ist gar nicht schlimm. Sobald es aufklart, erwartet Dich ein grandioser Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Vulkane.

Fußgängerzone

Als Europäer sind Fußgängerzonen selbstverständlich. In Südamerika sind Fußgängerzonen immer noch eine Sensation. Arequipa hat ebenfalls eine kleine Fußgängerzone, die Calle Mercaderes. Sie zweigt direkt vom Hauptplatz ab. Dort befinden sich Geschäfte des täglichen Bedarfs, Apotheken, leckere Cafés und Restaurants.

Mein Tipp: El Ekeko ist ein kleines Einkaufszentrum und bietet auf mehreren Etagen hochwertige Handwerksprodukte aus der Region an. Kleidungsstücke und Wohnaccessoires aus Baby-Alpaka-Wolle und mit bunten Stickereien aus dem Colca-Tal findest Du ebenso wie typische Tonarbeiten. Kein Geheimtipp, aber die Qualität stimmt. Gleich nebenan findest Du die besten Torten der Stadt in meinem Lieblingscafé: Capriccio.

Santa Catalina Kloster

Der Besuch des bekannten Santa Catalina Klosters gleicht einer Zeitreise ins 16. Jahrhundert und ist eine Oase inmitten des Stadttrubels. Über mehrere Jahrhunderte lebten Nonnen auf 20.000 Quadratmeter ein nicht ganz so spartanisches Leben hinter Klostermauern.

Santa Catalina ist eine Stadt innerhalb der Stadt, in die reiche spanische Familien ihre Töchter schickten, in der Hoffnung sie würden allem Weltlichen entsagen. Satte Farben wie Blau und Terrakotta, kleine Gassen, Plätze mit Orangenbäumen, Kapellen und Kreuzgänge verleihen dem Kloster eine besondere Magie und laden zum Verweilen und Fotografieren ein.

Am Vormittag und an Wochenenden ganztags ist das Kloster stark besucht. Bisher war ich zweimal im Santa Catalina Kloster – am Vormittag und am Abend. Dienstags und mittwochs ist das Kloster bis 20.00 Uhr geöffnet.

Colca Cañon und Cotahuasi Cañon

Du möchtest mehrere Tage raus aus der Stadt? Attraktive Ausflugsziele, wie der zweit tiefste Cañon weltweit liegen um die Ecke.

Die Fahrt in den Colca Cañon ist eine Attraktion für sich. Bei der Überquerung des über 4000 Meter hohen Bergpass bleibt Dir im wahrsten Sinne des Wortes der Atem stocken. Allerdings entschädigen Dich knuddelige Fotomotive wie Lamas, Alpakas oder Vicuñas. Am Cruz del Condor beobachtest Du mit Glück den König der Anden bei seiner Flugshow. Wenn Du gut mit der Höhe zurechtkommst, unternehme Wanderungen und entspanne Deine Muskeln anschließend in heißen Thermalquellen.

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Weniger touristisch ist das Cotahuasi-Tal. Das Landschaftsschutzgebiet erkundest Du am besten aktiv auf Wanderungen, Kanufahrten, Klettertouren oder Mountainbike-Touren.

Vamos a la playa

Arequipa liegt zwar nicht am Meer. Schlägst Du einem Arequipeño „vamos a la playa“ vor, an den Strand zu fahren, dann reagiert dieser nicht verwundert, sondern ihr macht einen Treffpunkt aus, um nach Mollendo oder Camaná zu fahren.

Im Küsten-Sommer (also von November bis März) fahren die Stadtbewohner am Wochenende raus ans Meer. Orte wie Mollendo oder Mejía zeigen sich von ihrer schönsten Seite: blauer Himmel, Sonne satt und jede Menge Urlaubsstimmung inklusive Party People. In den restlichen Monaten hüllt sich die Südküste bis Lima in einen grauen Mantel und die Einflüsse des Humboldtstroms sind deutlich spürbar.

Wasservögel, Zugvögel und Reiher sind in den Lagunas de Mejía, einem Feuchtgebiet mit Küstenlagunen zu beobachten.

Mein Tipp: Ein Ausflug lohnt nur, wenn Du längere Zeit in Arequipa bist und ein Sommerwochenende wie ein Local erleben möchtest. Die Fahrt dauert 2,5 bis 3 Stunden und kostet zwischen 15 bis 35 Soles. Abhängig davon, welchen Bus oder welchen Minivan Du erwischst. Handeln solltest Du beim Preis, wenn er Dir zu hoch erscheint. Und frage, ob unterwegs Leute zusteigen. Sonst bist du ewig unterwegs!

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Adobo essen in Cayma und Eis schlürfen in Yanahuara

Auch der Stadtteil Yanahuara hat etwas von der kolonialen Schönheit abbekommen. Überquere die Brücke Puente Grau, die über den Rio Chili führt und steige zum Mirador de Yanahuara hinauf. Colectivos fahren ebenfalls zum Plaza de Yanahuara.

Schnapp Dir dort angekommen ein Queso Helado, ein Käseeis. Die Zutaten sind Kokos, Vanille, Nelken und jede Menge Zimt und genieße die wunderschöne Aussicht auf El Misti und die weiße Stadt zu seinen und Deinen Füßen.

Du reist mit Deinem Herzblatt? Schwört euch ewige Liebe unter den Augen des Misti – das machen die jungen Arequipeños gern, denn sie sind hoffnungslos romantisch und lieben kitschige Momente.

Nach einer durchzechten Nacht in Arequipa, heißt es sonntags ab sechs Uhr morgens Adobo essen im Stadtteil Cayma. Stichwort: Experience like a local! Adobo ist ein Fleisch-Eintopf, im Original mit Schweinefleisch, einer ordentlichen Menge Zwiebeln und wird in Maissaft geköchelt. Die Variante des Katerfrühstücks ist bei der jungen Bevölkerung beliebt, die älteren stärken sich nach der frühen Sonntagsmesse mit einem Adobo.

Hochwertige Souvenirs

Souvenirs, Strand und Küche Arequipas, Peru

Arequipa ist bekannt für seine hochwertige Alpaka-Kleidung und seinen wunderschönen Schmuck. Überlege Dir, ob Du nicht ein paar Souvenirs in Arequipa kaufst. In Cusco und Lima sind die Preise höher und viele Händler beziehen ihre Waren aus Arequipa.

Besichtige Mundo Alpaca, füttere dort die knuddeligen Lamas und erfahre alles über die verschiedenen Webtechniken und Wollarten. Eine der teuersten Garne der Welt, die kostbare Vicña-Wolle, wird in Arequipa produziert.

Mein Tipp: Du bist alleine unterwegs und möchtest das Umland von Arequipa kennen lernen? Dann lohnt sich die Teilnahme an einer touristischen Bustour. Du lernst neue Leute kennen und kannst Dir auf dem Oberdeck den Wind um die Nase wehen lassen. Ich bin mit dem nostalgischen Bus von Tranvia Tours gefahren, der an die Zeiten erinnert, als in Arequipa noch eine Bimmelbahn verkehrte. In der Regel gibt es zwei Abfahrten pro Tag, gegen 9 Uhr und gegen 14 Uhr (Kosten ca. 45 Soles ohne Eintritte).  Ich würde nachmittags bevorzugen. Die Sonne steht tiefer (Achtung: immer noch Sonnenbrandgefahr!) und Deine Fotos werden ebenfalls besser. Der Zwischenstopp bei Mundo Alpaca war bei meiner Bustour inklusive ebenso ein Stopp bei der Mühle (Molino) Sabandia.

Wunderschöne Silberarbeiten, Schmuck und Kunstwerke begegnen Dir beim Bummel durch Arequipa. Besonders schön sind die verschiedenen Kunsthandwerker-Märkte beispielsweise am Portal de las Flores.

Arequipas Küche

Die peruanische Küche war lange Zeit ein Geheimtipp. Die Welt entdeckt die raffinierte und schmackhafte Länderküche und feiert die Gastroszene Perus. Jede Region hat ihre kulinarischen Besonderheiten. Arequipa ist in Peru bekannt für ihre pikante und schmackhafte Küche: Rocoto Relleno, Aji de Gallina, Chupe de Camarones, Lomo Saltado um einige zu nennen.

Nimm Dir Zeit und besuche verschiedene Restaurants. Während viele Restaurants in Lima durchgestylt sind und auf Weltniveau kochen (besonders in den Stadtteilen Barranco und Miraflores), bekommst Du in Arequipa authentische Speisen zu guten Preisen.

Zum Nachkochen:

Das Peru Food und Reise-Magazin

Vielfältige Freizeitmöglichkeiten

Bleib länger in Arequipa. Die Stadt bietet allerhand Freizeitmöglichkeiten. Lerne in einer Sprachschule die Landessprache, belege einen Kochkurs und punkte zurück zu Hause mit Deinen peruanischen Kochkünsten. Lerne Merengue oder Salsa tanzen und probiere Deine neuen Tanzschritte im Nachtleben von Arequipa aus. Zwar ist dieses nicht mit Cusco oder Lima zu vergleichen. Jedoch lernst Du viele Einheimische kennen oder Zugezogene, die ihr neues Zuhause in Arequipa fanden.

Interessant ist das Museo Santuarios Andinos. Dort ist die Eisprinzessin Juanita, die Mumie eines Inka-Mädchens, ausgestellt. Erst 1995 am Berg Ampato gefunden, gilt sie bis heute als Sensationsfund. Zeitgenössische Kunst findest Du im Museo de Arte Contemporano. Das Lebenswerk des gleichnamigen Nobelpreisträgers steht im Casa Museo Mario Vargas Llosa im Mittelpunkt.

Bist Du bereit für Arequipa?

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