Seviyan Dessert Rezept aus Pakistan

Was Süßes aus Pakistan – Dessert Rezepte

8. Februar 2018

Lust mal Pakistan Rezepte auszuprobieren? Diese Desserts lassen sich auch prima als vegane Variante zubereiten. Mit der pakistanischen Küche verbinde ich Kindheitserinnerungen. Die Zubereitung beispielsweise von Curries nimmt viel Zeit in Anspruch und schaffen es in meinen alltäglichen Kochplan selten. Einige Süßspeisen jedoch muss ich mir in regelmäßigen Abständen einfach zubereiten, denn sie gehören zu meinen Lieblingen aus der Kategorie Soul Food. In diesem Beitrag stelle ich Dir zwei meiner Lieblingsspeisen vor: Pakistanisches Seviyan mit süßen Vermicelli Nudeln, Kardamom, Pistazien und Rosinen sowie Carrot Halwa.

Pakistan Rezepte

Nr. 1: Seviyan

Es gibt Speisen, die einen von Innen wärmen. Die nicht nur satt machen, sondern einfach ein vollkommenes Gefühl von Zufriedenheit auslösen und einen an einen Ort versetzen. Sei es geographisch oder zeitlich. Kennst Du das?

Genau das passiert mit mir, wenn ich diese Süßspeise esse. Meine Geschmacksknospen senden Botschaften an mein Gedächtnis. Dieses spielt Bilder aus einer vergangen Zeit ab. Erinnerungen an Reisen nach Pakistan in Kinderjahren.

Mit Dir teile ich mein Rezept für ein pakistanisches Seviyan. Einige Zutaten habe ich ausgetauscht, die Original-Zutaten stehen in Klammern. Mit den Mengenangaben nehme ich es nicht so genau. Ganz typisch für die pakistanische Cuisine ist Kochen nach Pi mal Daumen.

Zutaten für die Süßspeise:

  • 1/2 Packung pakistanische Vermicelli – gibt es in Asia-Läden in der Pakistan oder Indien-Ecke
  • 1 TL Kokosöl (oder Ghee)
  • 500 ml Mandelmilch (oder Vollmilch)
  • Kardamomkapseln: Du benötigst nur die Samen im Inneren der Kapsel. Zerstoße die Samen leicht, am besten mit einem Mörser
  • Honig (oder braunen Zucker)
  • eine gute Handvoll Studentenfutter oder nur Rosinen gemischt mit Pistazien
  • Nach Geschmack: Safran und eine frische Feige.

So geht mein pakistanisches (veganes) Vermicelli:

  1. Erhitze das Kokosöl in einer großen Pfanne oder einem mittleren Topf. Sobald das Öl flüssig ist, gib das Kardamom hinzu. Gib anschließend die zerkleinerten Vermicelli Nudeln hinzu. Ich nehme mir normalerweise die Nudeln aus der Packung, halbiere sie in der Mitte und breche eine Hälfte der Nudeln mehrmals und gebe sie direkt in die Pfanne. Verrühre die Nudeln stetig mit einem Holzlöffel, damit nichts anbrennt.
  2. Sobald die Nudeln leicht braun werden, füge in mehreren Etappen langsam Milch hinzu und rühre stetig weiter. Das Prinzip ähnelt der Risotto-Technik. Mit der Zeit nehmen die Nudeln die Milch auf und dicken an. Füge immer wieder Milch hinzu, damit das Seviyan schön cremig wird. Du kannst nun Honig oder Zucker hinzufügen. Lass die Nudeln solange köcheln bis die Nudeln gar sind. Du kannst bereits jetzt oder im nächsten Schritt Studentenfutter oder Rosinen hinzufügen.
  3. Das war auch schon. Verfeinere Deine Nudeln mit Safran und dekoriere sie mit Pistazien und Feige, wenn Du magst. Guten Appetit!

Nr. 2: Gajar ka Halwa

Möhren und Grüner Kardamom sind ein perfektes Team. Süßer Möhrenpudding, auch Carrot Halwa oder Gajar ka Halwa genannt, ist in Pakistan, Indien und Bangladesch gleichermaßen beliebt. Indien und Pakistan sind seit 1947 politisch getrennt. Das heutige Bangladesch, früher Ost-Pakistan ist seit 1971 unabhängig. Bis heute gibt es unüberwindbare Spannungen zwischen den Staaten. Gajar ka Halwa scheint den Indischen Subkontinent zumindest kulinarisch weiterhin zu verbinden. Hier das Rezept aus meinem Kochbuch – vegan und ohne Ghee.

Ein englischsprachiger Wikipedia-Eintrag verrät: Der süße Möhrenpudding wurde wohl erstmals im Mogulreich erwähnt. Der Name setzt sich aus dem Arabischen „halwa“ (süß) und dem Hindi „gajar“ (Möhre/Karotte) zusammen. Gajar ka Halwa ist also ein süßer Karottenpudding.

Woher die Süßspeise stammt ist nicht ganz sicher, sie gilt jedoch als typisch für die Region Punjab. Und wird klassisch im Winter verzehrt, wenn Erntezeit für die saftigen und tief-orangefarbenen Karotten ist.

Zum „Fünfstromland“ Punjab gehören die fünf linksseitigen Induszuflüsse Jhelam, Chanab, Ravi, Beas und Satluj. Eingegrenzt im Norden durch das Himalaya-Gebirge, im Süden durch die Wüste Thar, im Westen durch das Suleimangebirge (Grenze zu Afghanistan) und im Osten durch das Ganges-Tiefland (Quelle).

Bekannte Städte sind Riwalpindi und Lahore in Pakistan sowie Amritsar in Indien. Die Geschichte des Punjab ist äußerst spannend. Vom Perserreich, Alexander dem Großen, Iranischen Hunnen, Sultan, Moguln, Sikhs bis zu den Briten. Doch wir sind ja hier nicht im Geschichtsunterricht. Wenn Du Dich für diese spannende Region begeistern kannst, dann lohnt es sich ein bisschen im Netz zu stöbern. Oder in Deiner Buchhandlung nach Lesetipps zu fragen.

Zutaten für den Möhrenpudding:

  • 2 TL Margarine (im Original wird Ghee benutzt)⁠⠀
  • 400 g geraspelte Möhren (ich nutze die grobe Reibe)⁠⠀
  • 400 ml Milch (Kuh-, Hafer- oder Mandelmilch – ich mag es gerne mit Mandelmilch)⁠
  • 6 Kardamom-Kapseln: Du benötigst nur die Samen im Inneren der Kapsel. Zerstoße die Samen leicht, am besten mit einem Mörser (Kardamom-Pulver geht auch)⁠
  • 2 TL brauner Rohrzucker
  • 1 handvoll Nüsse und Rosinen – „Studentenfutter“ eignet sich hervorragend
  • gehackte Pistazien und Mandelblättchen als Topping

So geht mein pakistanisches Carrot Halwa:

  1.  Möhren schälen und raspeln.
  2.  Margarine oder Ghee in einer großen schweren Pfanne erhitzen. Möhren dazugeben. ⁠⠀
  3.  Die Milch etwas erwärmen (nicht kochen), dann zu den Möhren gießen. Zerstoßene Kardamomsamen oder Kardamom-Pulver hinzugeben und solange köcheln, bis die Flüssigkeit verdampft ist.
  4. Bei schwacher Hitze etwa 10-15 Minuten köcheln. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt.
  5. Zucker hinzu, umrühren und weiter köcheln, bis das Halwa eine dunkelorange Farbe hat.
  6. Rosinen und Nüsse unterheben. Das Halwa ist fertig, wenn es die Konsistenz von Pudding hat. Du könntest es nun schon warm essen. Einfach Topping drauf und loslöffeln. Allerdings schmeckt mir der Pudding warm nicht so gut. Darum gedulde ich mich gerne auch mal einen Tag. Kalter Möhrenpudding ist einfach der beste Möhrenpudding!

Weitere Rezepte:

Raita – typisch in Indien und Pakistan

Salade Soleil aus Frankreich

Ratatouille – Provence auf dem Teller

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