Ozean Azoreninsel

Ozeane unserer Welt – 5 statt 4

8. Juni 2022

Wusstest Du, dass der Welttag der Ozeane am 8. Juni stattfindet und es seit 2021 offiziell fünf statt vier Weltmeere gibt? Darauf konnten sich Geografen und Geografinnen im letzten Jahr nach knapp 100 Jahren einigen. Das bedeutet: Bisherige Karten und Globen dürfen neu beschriftet werden und im Erdkundeunterricht gesellt sich das Antarktische Meer zu Atlantik, Pazifik, Indischem Ozean und Arktischem Meer auf den Stundenplan. National Geographic informiert über die jüngst veröffentlichte Karte vom Boden des Südozeans. Was ich als Diplom-Geographin spannend finde und Du über unsere faszinierenden Ozeane wissen solltest – hier ein paar interessante Fakten.

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Ozeane unserer Erde nach Größe geordnet

Rate mal: Welches Weltmeer ist das kleinste, welches das größte?

Das Arktische Meer auch Nordpolarmeer genannt ist 14 Mio. km² groß. Seine tiefste Stelle liegt 5.608 m unter der Erdoberfläche, heißt Molloy-Tief und liegt an der Nahtstelle von Nordpolarmeer und Grönlandsee.

Das Antarktische Meer oder Südpolarmeer ist 20 Mio. km² groß. Die tiefste Stelle liegt in 5.805 m Tiefe.

Auf dem dritten Platz liegt der Indische Ozean mit einer Fläche von 75 Mio. km². Seine tiefste Stelle liegt 8.047 m unter der Erde. Das Diamantina-Tief liegt zwischen dem Indisch-Antarktischen Rücken und dem Westaustralischen Rücken. Der Sundagraben, der längste Tiefseegraben der Welt ist 2.570 km lang und 80 km breit, und liegt vor der Insel Java.

Den zweiten Platz belegt der Atlantische Ozean (Nord + Süd) mit einer Wasseroberfläche von 106 Mio. km². Das sind rund 20 Prozent Fläche unserer Erde. Die tiefste Stelle befindest sich 9.219 m unter dem Meeresspiegel und trägt den Namen Milwaukee-Tief. Das Milwaukee-Tief ist Teil des Puerto-Rico-Grabens und liegt südöstlich von Kuba und den Bahamas.

Auf dem ersten Platz liegt der Pazifische Ozean (Nord+Süd). Mit 181 Mio. km² Fläche ist der Pazifik der größte Ozean unserer Erde und macht unglaubliche 46 Prozent unseres „blauen Planeten“ aus. Er ist nicht nur der größte, sondern auch der tiefste Ozean mit 11.034 m. Seine tiefste Stelle heißt Witjas-Tief.

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Wann entstanden die Ozeane?

Im Grunde haben wir es einem Jahrmillionen Dauerregen zu verdanken, dass es Ozeane gibt und das Leben auf der Erde für uns Menschen überhaupt machbar wurde.

Vor viereinhalb Millionen Jahren entstand ein glühend heißer Erdball, der sich nach und nach abkühlte. Dadurch konnte Wasserdampf in der Atmosphäre als Regen auf die Landmasse herabfallen. Dauerregen füllte die Erdoberfläche zu einem Urozean. Was bis zum Zeitpunkt vor rund 300 Millionen Jahren genau mit dem Landmassen passierte, weiß niemand so recht. Ziemlich sicher ist jedoch, dass vor knapp 300 Millionen Jahren der Superkontintent Pangäa inmitten dieses Urozean lag.

Es dauerte weitere 150 Millionen Jahren bis die Erde durch tektonische Bewegungen ihre Oberfläche verändert. Pangäa bricht in mehrere Teile auseinander und entwickelt sich zunehmend zu den Kontinenten, wie wir sie heute kennen. Das Wasser umspült und form die Landmassen bis heute durch die Kraft der Wellen, Gezeiten und Tsunamis.

Buchtipp – auch ein schönes Geschenk:

Wie alles begann: Die wunderbare Geschichte unserer Erde

Warum ist die ozeanische Kruste schwerer?

Die ozeanische Kruste ist erkaltetes Magma, das aus dem Erdinneren stammt. Sie hat eine höhere Dichte, ist aber dünner als die kontinentale Platte. Deshalb taucht beim Zusammentreffen der Platten, die ozeanische Platte unter die kontinentale Platte und schmilzt.

Warum sind Ozeane CO²-Speicher?

Dank unserer Ozeane sind wir noch nicht von der Sonne und den Treibhausgasen, die wir als Mensch verursachen, gegrillt worden. Ozeane speichern 50-mal mehr Kohlenstoff als die Atmosphäre und haben bisher die Auswirkungen des Klimawandels abgemildert. Ohne Weltmeere wäre unsere Erde wohl längst ein Wüstenplanet.

Wo liegt Ozeanien?

Eine Region, die wie kaum eine andere mit dem Ozean lebt und die direkten Auswirkungen des Klimawandelns (Meeresanstieg, Verlust von Lebensraum, Verschmutzung, Verlust von Einnahmen durch Fischerei, Tsunamis) spürt, sind die Bewohner der Region Ozeanien.

Ozeanien liegt im Pazifik vor der Nord- und Ostküste Australiens. Insgesamt 14 Länder zählen zur Inselwelt und in drei Regionen zugeordnet:

  • Mikronesien: Guam (USA), Kiribati, Marshallinseln, Mikronesien, Nauru, Nördliche Marianen (USA), Palau
  • Melanesien: Papua-Neuguinea, Salomonen, Fidschi, Vanuatu, Papua, Neukaledonien, Torres-Strait-Inseln
  • Polynesien: Cookinseln, Neuseeland, Niue, Samoa, Tonga, Tuvalu

Blog-Lesetipps:

Naturabenteuer-Buchtipp:

Wilde Küste von John Gimlette nimmt Dich mit zu einem noch relativ unbekannten Landstrich im Nordosten Südamerikas. Der Reisejournalist und Autor Gimlette war im Sumpf und Dschungel zwischen Orinoco und Amazonas unterwegs – inGuyana, Suriname und Französisch-Guyana.

Eine Reise in die Guianas, in das Land der vielen Wasser möchte ich mir in diesem Leben noch erfüllen.

Ausflugstipp: Ozeaneum in Stralsund

Es muss ja nicht gleich die Südsee sein, um mehr über die Schönheit und die Kraft der Ozeane zu erfahren.

Das Ozeaneum in der Hansestadt Stralsund ist ein Naturkundemuseum mit Schwerpunkt Meer und gehört zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Vor Deinem Besuch, kannst Du ja schon mal in den Podcast des Ozeaneums reinhören und in die Unterwasserwelt abtauchen.

Good news, bad news

Wie steht es um unsere Ozeane? Ziemlich schlecht wie ich finde, obwohl optimistische Stimmen davon ausgehen, dass sich die Meere bis 2050 erholen könnten.

Werbe- und Influencerfotos, wahlweise im Bikini oder Shorts auf einer „einsamen“ Insel oder in einem schicken Bungalow, verkaufen Sehnsucht erweckende Urlaubserlebnisse.

Doch spätestens beim Schnorchelgang und dem Blick aus der Taucherbrille unter die Wasseroberfläche – ganz großer Ekel. Fetzen von Plastiktüten, Tuben in Reisegrößen, Plastikflaschen oder andere skurille Gegenstände.

Klar ist: Das Zeug gehört hier nicht hin. Forscherinnen und Forscher prognostizieren, dass es bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben wird.

Müll vermeiden – auch im Urlaub

Was Du tun kannst? Bewusster einkaufen und konsumieren. Auch im Urlaub.

Auf meinen Reisen in Südamerika stelle ich immer noch erschreckend fest, wieviel Plastikmüll und Tüten im Alltag vorzufinden sind. Der gute alte Jutebeutel zum Einkaufen ist zwar immer noch ein Ausnahme-Accessoire, aber der ein oder andere neugierige Blick der Einheimischen lässt hoffen, dass diese Alternative vielleicht mal ausprobiert wird. Im Regenwald wurden Gerichte, zum Beispiel Juane, immer schon in Bananenblättern eingewickelt, gekocht und später transportiert – ganz ohne Plastik.

Außerdem kannst Du auf den Kauf von Reisegrößen verzichten und lieber nachfüllbare Behälter besorgen.

In Nuquí an der kolumbianischen Pazifikkküste wurden alle Gäste gebeten den Müll, den sie während des Aufenthalts produzierten, in einer Plastikflasche zu sammeln und idealerweise zurück nach Medellín zu nehmen.

Hast Du weitere Tipps, wie man Plastikmüll auf Reisen vermeiden kann?

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