Goldenes Gipfelkreuz auf der Zugspitze

Einmal Zugspitze, bitte!

24. September 2019

Einmal auf der Zugspitze stehen. Dem höchsten Gipfel Deutschlands. Das wär’s, oder? Hier verrate ich Dir, wie mein Tagesausflug zum Dach Deutschlands aussah. Und, was Du vor Deinem Ausflug wissen solltest.

[Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung, Empfehlungen von Herzen sowie Affiliate-Links*. Bestellst Du über die mit einem Sternchen (*) markierten Links, erhalte ich eine kleine Provision für meine Empfehlung. Für Dich entstehen keinerlei Mehrkosten. Selbst finanzierte und organisierte Reise.]

Zugspitze – ein Deutschland Highlight

Deutschland. Zugspitze und Alpen

Berge faszinieren mich von klein auf. Schuld daran sind Ausflüge ins Himalaya-Gebirge. Tief verankert in meinem Gedächtnis? Schneebedeckte Gipfel, die endlos in die Höhe ragen. Klare kalte Bergluft. Abenteuerliche Busfahrten nahe am Abgrund. Die Nase an der Fensterscheibe platt drücken.

Obwohl ich gerne in Hamburg lebe, vermisse ich die Berge. Insbesondere Spaziergänge mit Auf- und Abstiegen fehlen mir in Norddeutschland. Darum zog es mich in letzter Zeit vermehrt nach Süddeutschland, in die Alpen und ins Allgäu.

Spontan mit dem Zug von Hamburg nach München fahren. Dank Bonus-Punkten konnte ich eine Freifahrt lösen. Meine Unterkunft in München* direkt am Englischen Garten. Tolle Lage, tolles Hotel. Für einen City Trip zwar dezentral. Das macht nichts, bin ja auf Durchreise.

Mit dem Bayern Ticket der Deutschen Bahn geht’s am nächsten Tag vom Münchener Hauptbahnhof nach Garmisch-Partenkirchen. Stündlich verlässt ein Regionalzug die bayrische Landeshauptstadt, fährt am westlichen Ufer des Starnberger Sees entlang bis nach Tirol.

Nach einer Stunde: Ankunft in Garmisch-Partenkirchen. Für zwei Euro das Reisegepäck am Bahngleis einschließen und durchs Städtchen bummeln.

Das Mittagessen gibt’s in La Spelonca, einem Spaghetti-Bistro. Spaghetti Carbonara, Penne Gorgonzola, Spezi und Espressi stärken und wärmen von innen. Das ist auch notwendig, denn das Wetter meint es nicht gut. Der Nebel hängt bleiern über Bayern. Ciao, Fernsicht. Keine Spur von den majestätischen Gipfeln der Alpen.

Was sagt die Wettervorhersage?

Nebel, warme Temperaturen. Nicht die besten Bedingungen für einen Ausflug zur Zugspitze. Ich pokere und entscheide mich dennoch für die Reise nach Süddeutschland. Ob’s klappt mit der Postkartenkulisse?

Bisher sieht es schlecht aus. Zwischen drei bis sieben Stunden – so viel Zeit solltest Du mitbringen, wenn Du zu Deutschlands höchstem Gipfel möchtest. Mutter Natur hält immer noch die Fäden in der Hand. Gerade im Winter – alles reine Glückssache. Darum verschiebe ich meine Auffahrt zum Gipfel um einen Tag. Und fahre mit dem Eibseebus zunächst zum Hotel in Grainau.

Das Hotel* liegt direkt am Badersee mit Blick auf die Zugspitze. Spa, Restaurant und Bar inklusive. Bei miesem Wetter möchte ich schon in nettem Ambiente übernachten. Und ein paar Wanderwegen vor der Tür testen. Bis zum beliebten Eibsee ist es eine Stunde zu Fuß.

Zugspitze an einem Tag

Ich wache früh auf, ziehe die Gardinen des Fensters zur Seite und trete mit nackten Füßen auf den Balkon. Bibbernd tänzle ich zum Geländer, spähe um die Ecke und sehe sie: die Zugspitze und die Umrisse der Bergkette. Zum Glück! Die Nacht war weitestgehend klar und wenn ich es jetzt früh hinauf schaffe – beste Aussichten.

Bedeutet: Ab ins Bad. Packen. Frühstücken. Auschecken. Gepäck hinterlegen und in zehn Minuten durch den Wald stiefeln, um rechtzeitig die Zahnradbahn am Zugspitzbahnhof Grainau zu erwischen.

Das Ticket beinhaltet eine Berg- und Talfahrt (pro Erwachsener 47,60 Euro, 10% Rabatt gibt es mit dem Bayern Ticket). Darin die Hin- und Rückfahrt mit der Zahnradbahn hinauf bis zum Gletscher sowie die Weiterfahrt mit der Seilbahn zur Zugspitze. Eigentlich plante ich mit der nagelneuen Seilbahn vom Eibsee aus direkt zur Zugspitze zu fahren. Leider zum Zeitpunkt des Besuchs außer Betrieb.

Infos zur Zugspitze, Preise, Fahrtzeiten und Tipps hier: zugspitze.de

Oben angekommen

Endlich oben! Und das Wetter spielt mit. Das war die bequemste Gipfelbesteigung meines Lebens. Leider ohne Schweißperlen auf der Stirn – für mich zu komfortabel.

Ohne Frage: Die Aussicht aufs goldene Gipfelkreuz und die umliegende Bergkette, den glitzernden Eibsee und das Wolkenspiel ist grandios. Der Kaffee schmeckt. So ein richtiges Happy Moment-Gefühl mag einfach nicht aufkommen. Vielleicht liegt es am Gedanken-Karussell? Schnell und einfach rauf und wieder runter. Alles optimiert und auf Masse ausgerichtet. Wie mag es hier im Sommer sein? Die Wandersaison ist vorbei, die Skisaison noch nicht angebrochen. Wie viele Touristen verträgt so ein Berg?

Ich überlege noch, ob ich im Früh- oder Spätsommer wiederkomme. Mit Wanderstiefeln, Schlafsack und Gehstöcken. Den Tagesmarsch auf den 2.962 Meter hohen Berg wagen. Über Nacht bleiben, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang miterleben. Ich bin sicher, dann entfaltet der Berg seine volle Magie. Bis dahin, ab ins Wadentraining!

Wusstest Du das schon über die Zugspitze?

Top of Germany, auf der Zugspitze in den Alpen

Wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht, dann besuchen jährlich mehr als 600.000 Menschen die Zugspitze.

König Maximilian I. gab den Auftrag das Grenzgebiet zu Österreich zu vermessen und die Höhe der Zugspitze zu bestimmen. Josef Naus, Vermessungsingenieur, erreichte zusammen mit seinem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Georg Tauschl am 27. August 1820 erstmals die Zugspitze. Trotz bedeutender Expedition erhielt Josef Naus kaum Ruhm.

Die Zugspitze bestand ursprünglich aus drei Gipfeln. Der Mittelgipfel musste beim Bau einer Seilbahn-Station 1930 weichen. Der Westgipfel wurde 1938 von der Nazi-Wehrmacht gesprengt, um eine geplante, aber nicht errichtete Flugleitstelle zu bauen. Über den restlichen Westipfel verläuft die deutsch-österreichische Grenze. Von der ursprünglichen Zugspitze geblieben ist der Ostgipfel. Auf dem steht seit 1993 das Goldene Kreuz.

Das Goldene Kreuz ist eine originalgetreue Kopie des ersten Gipfelkreuzes. Die Errichtung des Kreuzes initiierte Pfarre Christoph Ott 1851.

Seit 2012 gibt einen Gebetsraum für Muslime auf der Zugspitze.

Insgesamt drei Bahnen fahren zur Zugspitze: Tiroler Zugspitzbahn (Österreich), Bayrische Zugspitzbahn und Eibsee-Seilbahn.

Die Postleitzahl der Zugspitze lautet 82475.

Für Österreicher ist die Zugspitze 30 Zentimeter höher als für Deutsche. Das liegt an der unterschiedlichen Ausgangsbasis. Die österreichische Messung bezieht sich auf die Adria als Meeresniveau, die deutsche Messung auf den Amsterdamer Pegel.

Die Zugspitze ist ein Überbleibsel eines Korallenriffs.

Urlaubsideen für die Zugspitz Region

Aktiv unterwegs

Wandern, Bergsteigen, Radfahren oder Rodeln – es gibt allerhand Möglichkeiten die Region rund um die Zugspitze aktiv zu erleben. Es hängt natürlich ein bisschen davon ab, wo Deine Vorlieben liegen und zu welcher Jahreszeit Du da bist. Ich würde gerne mal eine Frühlingswanderung unternehmen, die alpine Pflanzenwelt entdecken und mit Rad durchs Zugspitzland cruisen. So kommst Du zu Fuß rauf auf die Zugspitze:Biggi und Flo stellen auf phototravellers.de sechs tolle Wandertouren vor.

Bräuche und Traditionen

Nicht nur aktiv, auch kulturell lohnt sich ein Blick auf die Region. In Bayern werden Bräuche und Traditionen gelebt und gepflegt. Ob Almabtrieb, Passionsspiele oder Maschkera, damit ist das Vertreiben der Dämonen der kalten Jahreszeit gemeint, bieten Einheimischen und Gästen jede Menge Abwechslung.

Eibsee

Der Eibsee in Grainau gilt als einer der schönsten Seen Bayerns. Gün schimmernd, glasklares Wasser, direkt unter der Zugspitze gelegen.  Das perfekte Fotomotiv. Vom Eibsee aus, fährt oder fährt nicht, die neue Seilbahn zur Zugspitze. Einen Spaziergang um den See unternehmen, am Ufer entspannen, Tretboot fahren, SUP und planschen – klingt gut.

„Märchenschlösschen“ Linderhof

Persönlich ziehen mich Schlösser magisch an.  Dich auch? Dann besuche doch die „Lustschlösser“ und Prachtbauten von König Ludwig II. Das Märchenschlösschen Linderhof mit imposanter Parkanlage ist ein tolles Gesamtkunstwerk. Schloss Neuschwanstein mag sicherlich international bekannter und um einiges größer. Doch beim Besuch des Linderhof hatte ich das Gefühl dem Einzelgänger etwas näher zu sein. Der „Märchenkönig“ hat sich seine ganz eigene Welt erschaffen. Jede Menge Rokoko, eine Grotte mit beleuchtetem Felsen, optische Täuschungen und unglaubliche Möbelstücke. Etwa das „Tischlein-Deck-Dich“, ein Speiseaufzug, der es ermöglicht den Tisch des Königs im Keller zu bestücken und nach oben zu kurbeln. König Ludwig II. konnte so ganz ungestört dinieren. 

Klamm wandern

Dort wo es Berge und Flüsse gibt, sind Schluchten nicht weit. Der Begriff „Klamm“ wird vor allem in süddeutschen Sprachraum benutzt. Eine Klamm ist ein enges und tief ins Gebirge eingeschnittenes Tal mit teilweise überhängenden Gesteinswänden.Bei Greinau liegt die Höllentalklamm. Dort kannst etwa einen Kilometer durch die Schlucht wandern. Auf Brücken und Stegen am Hammerbach entlang.Der Vollständigkeit halber erwähne ich die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Der Besuch ist kein Geheimtipp. Jährlich kommen 300.000 Besucher in die 699 Meter lange und 80 Meter tiefe Schlucht. Sollte ich es selbst mal zur Klamm schaffen, würde ich wohl in den frühen Morgenstunden durchwandern oder im Winter kommen, wenn Eiszapfen von den Felsen hängen.

Lies auch:

Urlaub am Vierwaldstättersee in der Schweiz

Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien

Schottland im Winter

Keine Kommentare

    Leave a Reply