Krokusblüte im Schlosspark, Husum

Husum zur Krokusblüte – Blütenmeer in Nordfriesland

24. März 2022

Superbloom in Husum! Jedes Jahr im Frühling verwandelt sich der Schlosspark in ein lilafarbenes Blütenmeer. Die nordfriesische Hafenstadt mit knapp 22.000 Einwohnern lockt Botanikfreunde, Fotografinnen und Fotografen, Küstenkids, Tagesgäste und weitgereiste Stammgäste. Vier Millionen Blüten wecken Frühlingsgefühle. Hier meine Eindrücke der Krokusblüte und, was ich sonst noch an einem Tag in Husum unternahm.

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Husum und das „Blütenwunder des Nordens“

Schatz, kannst du mal? Sind alle drauf?

Im Husumer Schlosspark, knapp 2,5 km vom Bahnhof entfernt, wird geknipst und gefilmt. Mal geht’s in die Hocke, mal wird’s ein Selfie. Von Smartphone bis Profi-Kamera. Jeder mag das Naturschauspiel festhalten.

Das Spektakel lässt sich prima von einer sonnigen Parkbank aus betrachten. Nach dem tristen Winter, endlich wieder Farbe. Die kleinen Momente, die das Leben so schön machen.

Tipps für Husum

Am Schlosspark-Eingang der Hinweis wie der Blütenpracht hierher kam.

Zwei Legenden über die Herkunft werden erzählt:

  • Wo heute das Schloss steht, stand früher ein Kloster. Den „Grauen“ Mönchen aus dem 15. Jahrhundert wird nachgesagt, sie hätten versucht Krokusse anzupflanzen. Mit der Hoffnung aus den Narben der Pflanzen Safran herzustellen. Safran war ein natürliches Färbemittel, etwa für Gewänder.
  • Auch Herzogin Marie Elisabeth, die von 1655 bis 1684 im Schloss residierte, trauen die Husumer die Anpflanzung der Krokusse zu. Auch sie hätte Safran prima gebrauchen können. Allerdings als Zutat für ihre Kreationen aus der Zuckerbäckerei.

Die Safran-Gewinnung hat nicht geklappt. Das Luxus-Gewürz lässt sich nur aus der Krokusart „Crocus sativus“ herstellen, diese ist im Iran oder Afghanistan verbreitet. In Husum blüht „Crocus napolitanus“. Einen Blumenteppich diesen Ausmaßes gibt es so nur einmal in Nordeuropa.

Kein Schlosspark ohne Schloss.

Egal, ob Du Dich von der Neustadt und dem Wasserturm näherst, vom Erichsenweg oder der Asmussenstraße. Früher oder später springt Dir das Schloss ins Auge.

Hafenstadt Husum, Schleswig-Holstein

Schon gewusst: Warum heißt es Schloss vor Husum?

Zur Zeit der Erbauung lag das Schloss vor den Stadtgrenzen Husums. Es wurde von Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf von 1577 bis 1582 erbaut. Wassergraben inklusive.

Es ist das einzige Schloss an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und heute ein Veranstaltungsort.

Im Erdgeschoss befindet sich das Poppenspäler Museum (pole-poppenspaeler.de). Der Eintritt ist im Preis für den Besuch des Schlosses inklusive (museumsverbund-nordfriesland.de).

Quick-Guide – was gibt’s noch so in Husum?

Genug Blütenrausch? Oder hast Du das Naturschauspiel gerade verpasst? Macht nichts.

Husum eignet sich immer als Tagesausflug oder für einen entspannten Kurzurlaub.

Hinkommen & Rumkommen

Mit dem Schlewsig-Holstein-Ticket reise ich im Regionalexpress gen Westerland. Von Hamburg-Altona nach Husum braucht es auf Schienen 01:50 Std.

Wenn Du werktags unterwegs bist, dann nimm Dein Rad mit. An Wochenenden und in den Ferien wird’s in der Bahn voll. Dann wird gestapelt. Irgendeine Lösung findet sich immer. Norddeutsch pragmatisch eben.

Plattes Land, Schäfchen, Windräder. Schon die Fahrt durch Nordfriesland entschleunigt.

Jedes Mal staune ich bei der Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal, dem norddeutschen Panamakanal. Und freue mich, dass die Eider so schön geschwungen durchs Land fließen kann.

Vom Bahnhof in Husum geht’s für mich diesmal zu Fuß weiter.

Essen & Trinken

Künstlercafé in Husum

Nachdem ich im Schlosspark war, brauche ich eine kleine Stärkung.

Das Künstlercafé Husum (künstlercafehusum.de) in der Neustadt verführt mich mit seiner Kuchenauslage.

Zitronen-Tarte, Mousse au Chocolat, Altdeutscher Apfelkuchen?

Das Mittagessen wird heute definitv süß. Das hauseigene Backbuch kommt auf meine Wunschliste.

Rastmöglichkeiten in Husum gibt es viele. Allerdings warten noch ein paar Erkundungen auf mich. Wenn Du Lust hast und die Lokale offen sind, dann schaue hier vorbei:

  • Scuderia del Caffè – mit eigener Rösterei
  • HafenKaffee Husum  
  • Restaurant Kilian
  • Alex Kitchen
  • Jaqueline’s Café

Krabben vom Kutter gibt’s am Außenhafen bei der Wasserschutzpolizei. Hier hätte ich mich vielleicht auch in ein Fischrestaurant gesetzt, wenn ich länger geblieben wäre.

Shopping

Tee und Kaffee, dänisches Design, liebevolles Handwerk.

In der putzigen Kleinstadt Husum lässt sich prima shoppen. Und so stöbere ich, völlig ungeplant, in zahlreichen Läden.

Hier ein paar meiner Lieblingsshops:

  • Smucke Deern (smucke-deern.de) – ich verliebe mich ins Interieur, die bunte Kleidung, Taschenauswahl und Gurte aus Segeltau
  • Friesisches Teehaus (friesisches-teehaus-husum.de)
  • Frachtgold (frachtgold-delikatessen.de) – Dekoteller mit Fischen, Delikatessen aus aller Welt, Platz für Manufakturen. Als Souvenirs nehme ich mir einen genialen Topflappen mit Hummermotiv (Einzelstück) von Orike Muth mit und eine Kachel mit Hängematten-Vibe, Sonnenschein und Palme von Story Tiles aus Amsterdam.

Sehenswertes in Husum

Essen Trinken Shoppen in Husum

Leider habe ich die Uhr im Blick. Abends geht es wieder zurück nach Hamburg. Ich möchte unbedingt, zumindest noch mal kurz, ans Wasser.

Auf dem Weg zum Dockkoog komme ich hier vorbei:

Husumer Speicher

Im renovierten Getreidelager befindet sich heute das Kulturzentrum Speicher Husum (speicher-husum.de). Wenn’s mit Kultur wieder los geht, dann kann das eine gute Adresse sein. Die Webseite kündigt Tango-Nächte, Jazzfrühshoppen und Partys und allerhand Formate aus den Schönen Künsten an.

Nationalpark-Haus Husum

Vor der Haustür Husums liegt das Wattenmeer – Welterbe und Nationalpark. Im Nationalpark-Haus (nationalparkhaus-husum.de) an der Hafenstraße kannst Du einfach mal kurz reinspringen, eine Spende dalassen und Dir die Schautafeln und Erklärungen zu diesem beeindruckenden Lebensraum anschauen.

Haus der Fotografie

Haus der Fotografie in HusumMoment mal! Bevor ich in Richtung Wattenmeer weiter latsche, bleibe ich am Haus der Fotografie (photofactory.international) hängen. Ein Museum für Zeitgenössiche Fotografie – hier? Da muss ich rein!

Ich kratze mein letztes Kleingeld zusammen (denke an 6 Euro in bar) und werde von Marlies in die fotojournalistische Ausstellung von José Giribás Marambio gelassen.

Giribás wanderte nach dem Militärputsch Pinochets im Jahr 1973 nach Deutschland aus. Er dokumentiert Ereignisse in Deutschland, Chile, USA, Ruanda und Afghanistan.

Ich erfahre, dass hier auch Fotoseminare und Workshops stattfinden.

Dockkoog

Windstille, kein Plätschern, die Sonne scheint. An der Waterkant geht es noch gemütlich zu. Die Ruhe vor dem Sturm. Bevor Camper die Badestelle wieder belagern und im Strandkorb vor sich hindösen.

Ich hätte gerne die Wind-Art-Installation der Windhosen von Julia Bornefeld gesehen. Doch ich sehe sie nicht.

Na gut, setze ich mich eben oberhalb des Zeltplatzes auf die blaue Bank, tanke ordentlich Vitamin D und lese.

Zurück geht’s für mich zu Fuß. Wenn Du nicht gehen magst, dann kannst Du probieren, ob Dich jemand mitnimmt. Am Parkplatz steht eine orangefarbene „Mitnehmbank“ nach Husum.

Im goldenden Nachmittagslicht spaziere ich am Landschaftsschutzgebiet entlang. Ich lerne unterwegs an den Hinweistafeln, dass Koog der Begriff für eingedeichtes Land ist. Dieser Landstrich beeinflusste die Werke des berühmten Sohn Husums, Theodor Storm. Heute ist dieser Fleck unter nordfriesischem Himmel, Brut- und Rastplatz, Lebensraum für Amphibien und grasende Vierbeiner.

Und außerdem erfahre ich, dass bei der Ölbekämpfungsübung Popcorn zum Einsatz kommt. Das Popcorn dient als Öl-Ersatz, am Ende der Übung übernehmen Möwen dankend die Resteverwertung.

Über Nacht bleiben

Ein Tag in Husum reicht nicht. Ich habe Lust in die Geschichte einzutauchen. Mit dem Rad nach Nordstrand zu cruisen. Vögel zu beobachten. Und weiter nach Pellworm zu schippern.

Bring Zeit mit, bleib länger und übernachte vielleicht im Wellnesshotel THOMAS (thomas-hotel.de)?

Weitere Reisetipps zum Stöbern:

Nationalpark Hunsrück-Hochwald zur Narzissenblüte

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