Wassertropfen fallen von Stalagtiten hinab. Unterirdische Seen leuchten blaugrün. Im Licht der Taschenlampe glitzert es in Spalten und Rissen. Naturwunder gibt es nicht nur über der Erde, sondern auch unter Tage. Diese drei Höhlen in Europa haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und lohnen definitiv einen Spaziergang ins Erdinnere.
Edelsteine in Idar-Oberstein
In Rheinland-Pfalz liegt die einzige für Besucher zugängliche Edelsteinmine Europas.
Die funkelnde Schatzkammer bescherte Idar-Oberstein den Beinamen „Edelsteinmetrople“ und machte die kleine Stadt im Nationalpark Hunsrück-Hochwald weltberühmt.
Roter Achat, Bergkristall oder der seltene grüne Jaspis. Ab dem 15. Jahrhundert riskierten Bergleute ihr Leben, in der Hoffnung, eine Rarität zu bergen. Seit 1835 liegt das Stollenlabyrinth still. Der Import von Edelsteinen aus Brasilien ist sehr viel günstiger. Wunderschöne Schmuckstücke werden allerdings immer noch in Idar-Oberstein hergestellt – das Handwerk lebt also weiter.
Auf einem 400 Meter langen Rundweg, den Du in einer Gruppe und mit einem Guide erkundest, erfährst Du, wie Amethyste, Rauchquarze und Kalkspat entstehen und, wie das Abtragen per Hand funktionierte.
In meinem Buch „52 kleine & große Eskapaden Mosel, Saar und Hunsrück“ findest Du alle weiteren Infos zu diesem schönen Abstecher.
Lesetipp: GEO stellt zehn Höhlen in Deutschland vor.
„100.000 Soldaten“ in den Cevennen
Im Nationalpark Cevennen in Südfrankreich kannst Du ein gigantisches Höhlensystem entdecken. Erst seit 1974 können auch ganz normale Besucher, wie Du und ich, die Grotte von Trabuc bei Anduze besichtigen. Zuvor war der Zugang nur Höhlenforschern möglich.
Licht und Schatten. Wasser und Stein. Das Farbenspiel im Bauch dieser Berge, die Cevennen sind übrigens noch ein Geheimtipp, empfand ich als total beeindruckend. Bei den „100.000 Soldaten“ handelt es sich übrigens um völlig friedliche Steinformationen. Doch ihre Entstehung ist Wissenschaftlern noch immer ein Rätsel.
Weitere Eindrücke schilde ich in meinem Reisebericht Grotte von Trabuc – Nationalpark Cevennen und Komoot stellt weitere Höhlen in Frankreich vor.
Vulkanschlot auf der Azoren-Insel Terceira
Algar do Carvão ist ein einzigartiger Vulkanschlot. Das regionalen Naturdenkmal liegt im Zentrum der Insel Terceira, die zu den portugiesischen Azoren gehört.
Du spazierst durch einen Tunnel, durch den gerade so eine Person passt und blickst am Ende hinab in eine Tiefe bis zu 90 Metern. Über Dir ragt die Öffnung des Schlots. Sonnenlicht fällt in die Höhle. An der Innenseite des Schlots wachsen Farne und Moose.
Hier findest Du weitere Eindrücke und Tipps für einen Urlaub auf den Azoren.
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