Erst stehen, dann knipsen. Zügeln muss ich mich, als ich auf der steilen Eisentreppe stehe. Aber das fällt schwer bei diesem Anblick. Vor mir liegt das Tor zu einer anderen Welt. Zu einer Welt, die unter dem Nationalpark Cevennen in die Tiefe führt – in die Grotte von Trabuc.
[Hinweis: Die Grotte von Trabuc besuchte ich im Rahmen einer unbezahlten Pressereise mit Atout France und Gard Tourisme. Vielen Dank! Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbelinks und Affiliate-Links*.]
Auf dem Weg in die Unterwelt
Ich bin in Frankreich, auf einer Anhöhe zwischen Montpellier und Lyon. Nahe dem fotogenen Dorf Mialet, unweit von Anduze, befindet sich auf einem Berg der Eingang zur Höhlenwelt von Trabuc. Wenige Meter liegen zwischen dem Eingang der Grotte von Trabuc und den ersten meterhohen Felsformationen.
Wo Erdtöne dominieren
Blicke ich hinauf, sehe ich weiße Fäden an der Decke. Sie springen ins Auge, denn sie kontrastieren mit den ansonsten dominanten Ocker und beigefarbenen Tönen. Es sind Stalaktiten, die an tropfendes Wachs erinnern. Und wie durch Zauberhand, der Schwerkraft zum Trotz, verweilen sie erstarrt in der Luft. So, als wollen sie sich nicht entscheiden. Lieber in der Luft hängen oder doch zum feuchten Boden tropfen?
Faszinierend blicke ich auf jene Kalksteine, die sich in Falten legen und verdreht von der Decke hängen. Oder auf jene, die wie Seifenblasen aussehen, kurz bevor sie sich von der Seifenblasen-Maschine lösen. Manche ähneln riesigen Pilzen.
Zu dieser eigenwilligen Kulisse gesellen sich mit Wasser gefüllte Becken. Einige Becken füllen sich mit von der Decke herabfallenden Tropfen. Andere Becken speisen sich durch unterirdische Bäche. Je nach Beckentiefe leuchtet das Wasser türkisfarben oder Cyan-blau. Stimmungsvoll beleuchtet wird ihre charakteristische Farbe.
Entdeckerpfad ins Erdinnere
Ob der französische Schriftsteller Jules Vernes hier Inspiration für seinen beliebten Roman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ fand? Nachvollziehbar bei dieser Kulisse.
Allerdings entdeckten Monsieur Vaucher und seine Söhne erst 1945 die Höhle. Danach hatten nur Höhlenforscher Zugang. Bis 1974 die Gemeinde Mialet entschied, die Höhle von Trabuc schließlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Am Ende des 1-km langen Entdeckerpfads warten „Hunderttausend Soldaten“. Bis heute rätseln Wissenschaftlicher, wie die kleinen Tropfsteine entstanden. Ich versuche meinem Audio-Guide in deutscher Sprache zu folgen, jedoch schweifen meine Gedanken ab. Die Landschaft vor mir fesselt mich. Mauern, Soldaten, eine Festung – eine Kulisse würdig jeder Fantasy-Serie.
Ein Lichtkonzert unter der Erde
Mein Höhepunkt: Das Lichtkonzert am Mitternachtssee (Lac du minuit). Auf einer Plattform stehend, kann ich verschiedene „Lichtschalter“ betätigen. Während unter mir kristallklares Wasser von einer Kaskade zu kleinen Becken fließt, erstrahlt über mir auf Knopfdruck ein riesiger Schmetterling und eine Qualle. Dies ist ein Ort zum Verweilen, Sinnieren und Staunen.
Wann besuchen?
Die Höhle von Trabuc ist von Februar bis Mitte Dezember offen. In den Sommermonaten kann am hier unten schön abkühlen. Geführte Besuche in den Sommermonaten, mit Audio-Guides in sechs Sprachen individuell begehbar.
Besonderer Tipp für Entdecker, Geologen und Höhlen-Fans:
Sich einmal wie ein Höhlenforscher fühlen – das geht bei einer unterirdischen Höhlensafari. Drei- und fünfstündige Spezial-Führungen beginnen dort, wo der reguläre Besucherweg aufhört. Mit Helm, Schutzanzug und Experten geht es auf Entdeckungstour in die Unterwelt.
Dieses Erlebnis steht auf meiner Wunschliste!
Weitere Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Aktivitäten in der Umgebung hier. Schaue unbedingt auch auf Andreas nachhaltigem Reiseblog Indigoblau vorbei. Dort warten weitere spannende Riese-Tipps auf Dich.
Wo übernachten?
Hotel Restaurant Le Pradinas* zwischen Mialet und Anduze:
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