[Anzeige] Blätterteig, Pistazien, Rosenwasser. Eine bunte Schachtel mit klebrigen Süßigkeiten aus Afghanistan, Syrien und Türkei steht vor mir. Ich schenke mir eine Tasse mit kräftigem Mokka ein. Hätte der New Yorker Küchenrebell, Spitzenkoch und Globetrotter Anthony Bourdain neben mir Platz genommen und von seinen Abenteuern erzählt? Ich hätte garantiert gelauscht! Im Februar 2022 erschien posthum in deutscher Sprache der 576 Seiten starke Band „World Travel“ bei Ullstein extra. Darin stehen persönliche Lieblingsorte und kulinarische Empfehlungen. Von A wie Argentinien bis V wie Vietnam. Ich verrate Dir, was Du über „World Travel – ein gnadenlos subjektiver Reiseführer“ wissen musst und, wie Du ein Buchexemplar gewinnen kannst.
„Ich hatte nie die Absicht, Reporter oder Kritiker zu werden oder irgendwelche Empfehlungen auszusprechen. Ich hatte auch nie die Absicht, meinen Lesern oder Zuschauern >>alles<< zu bieten, was sie über einen Ort wissen müssen – schon gar keinen ausgewogenen, umfassenden Überblick. Ich erzähle Geschichten. Ich reise hierhin und dorthin. Ich erzähle von meinen persönlichen Eindrücken.“
Anthony Bourdain, 2012 (S.9)
Noch ein Reiseführer? Dieser ist garantiert anders!
Schwarze Sonnenbrille, Kopfhörer, weiß-graues Wuschelhaar. Ein offenes Zugfenster, sein angewinkelter Arm ruht im Fensterrahmen. Der rechte Hemdärmel ist bis zum Ellenbogen hochgekrempelt, auf dem Unterarm ein Schlangen-Tatoo. Der letzte Brustknopf einen Tick zu tief geöffnet. Eine Momentaufnahme von Anthony Bourdain aus einer CNN-Reportage. Im Zug unterwegs irgendwo in Asien – Indien oder Sri Lanka?
Wer war Anthony Bourdain?
Anthony Bourdain wurde 1956 in New York geboren. Bis zu seinem plötzlichen Tod im Juni 2018 hatte der Spitzenkoch Kult-Status erreicht und als Globetrotter die Welt gesehen.
Sein Buch „Geständnisse eines Küchenchefs“ und Fernsehsendungen wie No reservations („Eine Frage des Geschmacks“) und Parts Unknown („Kulinarische Abenteuer“) machten ihn berühmt. Für seine Kenia-Episode in Parts Unknown erhielt er, zusammen mit seinem CNN-Kollegen W. Kamau Bell, 2019 einen Emmy für das beste Drehbuch.
Sein Stil? Lebendig. Menschlich. Neugierig. Derb. Verschmitzt. Einfach anders.
Selten ging es wirklich nur ums Essen. Er schaffte es, eine Verbindung zu den Menschen und Orten herzustellen. Beobachtete und nahm sich selbst zurück, um lokalen Akteuren die Bühen zu überlassen. Und er schaffte es, seine eigenen Gefühle und Eindrücke in Worte zu packen. Dieses Interview zeigt ihn, wie ich finde, sehr reflektiert.
In Buenos Aires lässt er sich bei einer Therapiesitzung filmen, der Hauptstadt eines Landes, das mehr Therapeuten pro Kopf hat, als jedes andere Land der Welt.
In Melbourne beobachtet er, wie sich Besucher der Markthallen von Queen Vic beim Einkaufsbummel eine Bratwurst gönnen. Scheint ein Must-Do für die Australien-Bucketlist zu sein, oder?
Beim Rundgang durch das Museo Larco in Lima bleiben ihm die pä- und postkolumbischen Tonarbeiten sexueller Handlungen im Gedächtnis.
Und in Sri Lanka klagt er über die erbarmungslose Hitze.
Laurie Woolever setzt Puzzleteile zusammen
Um dieses Buch besser zu verstehen, musst Du Dir unbedingt die Einleitung durchlesen. Denn ohne Laurie Woolever hätte es diesen besonderen Reiseführer nicht gegeben.
Woolever ist Autorin, Lektorin und Journalistin für die New York Times, GQ und Food & Wine. Zehn Jahre lang war sie Bourdains persönliche Assistentin. Sie kannte seinen Sprachstil und sein Pensum. Zusammen brachten sie das Kochbuch Appetites heraus.
Im Frühjahr 2018 ahnte sie nicht, dass es nur ein Treffen für dieses Buch geben wird. Eine Stunde Tonaufnahmen und der Entwurf für dieses Buch.
Tony war für seine TV-Sendung schon wieder unterwegs, währenddessen feilte Laurie am Konzept. Zu einem Austausch mit Anthony Bourdain kam es nie.
Nach seinem selbstgewählten Tod haderte die Co-Autorin: Brauchte es einen weiteren Reiseführer? Glücklicherweise schrieb sie los.
Ich kann mir nicht vorstellen, welche emotionale Achterbahnfahrt es war, Sendungen, Interviews, Erinnerungen einer nahestehenden Person nach deren Tod immer wieder abzurufen.
Solltest Du suizidale Gedanken haben oder mitbekommen, dass eine Dir nahestehende Person diese Gedanken äußert, dann bitte um Hilfe und gehe da nicht alleine durch. Wenn Du nicht weisst, wohin – eine erste Anlaufstelle ist die Telefonseelsorge.
Blick ins Buch
In „World Travel – ein gnadenlos subjektiver Reiseführer“ findest Du Anekdoten zu 43 Reiseländern. Es geht nach Bhutan, Cina und Japan. Nach Kroatien, Macau, Trinidad und Tabago.
Eine Illustration mit Sehenswürdigkeiten, Tänzen oder Essen gibt den Auftakt in eine andere Genusswelt.
Bourdains Eindrücke in blauer Schrift, Woolever gibt diesen in schwarzer Schrift einen Rahmen. Als Leser*in erhalte ich jede Menge Insiderwissen.
Mit an die Hand bekommst Du knackige Tipps zu „Anreise/Mobil vor Ort“, zu besonderen Hotels und zu Restaurants.
Einen Länder-Reiseführer ersetzt das Buch nicht. Das Buch soll einfach Lust machen selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Zu beobachten, nachzuahmen und zu schauen, was einem Freude bereitet.
Blau hinterlegte Texte erzählen von Erinnerungen an den Kultkoch. Sein Bruder Christopher Bourdain begleitete ihn bei seiner „Uruguay“-Folge von No Reservations und erzählt davon.
Pure Freude bereitet es mir, das Buch quer duchzublättern. Zwischen Ländern und Kontinenten hin und her zu hüpfen. Reiseerinnerungen ploppen auf. An Peru und seine Gegensätze (S.317). An die Azoren und ihren Einfluss auf die Eintöpfe und Suppen auf dem portugiesischen Festland (S.333). Oder die Faszination für das Chateau Marmont. Dem vielleicht einzigen Ort in Los Angeles an dem man sich nicht fühlt, wie in L.A. (S.422).
„Wir alle betrachten beim Reisen die Orte, die wir besuchen, die Dinge, die wir sehen, aus unserem eigenen Blickwinkel. Und dieser Blickwinkel ist von unserem Leben geprägt, von den Büchern, die wir gelesen haben, den Filmen, die wir gesehen haben, dem Ballast, den wir mit uns herumschleppen. […]“
S. 48
Gewinnspiel – bereits beendet
Lust auf eine kulinarische Weltreise zwischen Buchseiten? Mache mit bei meinem Oster-Gewinnspiel!
So kannst Du gewinnen:
Gewinne eins von insgesamt zwei Exemplaren von Anthony Bourdain und Laurie Woolever „World Travel – ein gnadenlos subjektiver Reiseführer„.
Verrate mir hierfür einfach bis Ostermontag (18. April 2022 – 8 Uhr) in einem Kommentar unter diesem Blogartikel:
Welches kulinarische Reiseerlebnis ist Dir besonders im Gedächtnis geblieben und warum?
Das Mindestalter für Teilnehmer*innen ist 16 Jahre.
Du kannst meinen Newsletter abonnieren und mir auf Facebook und Instagram folgen.
Ausgelost wird per Zufallsverfahren. Die beiden Gewinner*innen werden per E-Mail von mir benachrichtigt. Bitte gib Deinen richtigen Vornamen und Deine richtige E-Mail an. Mit Deinem Kommentar und damit der Teilnahme am Gewinnspiel, erklärst Du Dich damit einverstanden, das ich dem Buchverlag Ullsein extra Deinen Namen mit Adresse zum Versand des Gewinns weiterleiten darf. Der Postversand ist innerhalb Deutschlands möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
„World Travel – ein gnadenlos subjektiver Reiseführer“ findest Du auch im lokalen Buchhandel.
36 Kommentare
Sonja
18. April 2022 at 15:50Ganz herzlichen Dank euch allen! Da sind wirklich unglaublich vielfältige kulinarische Erlebnisse dabei.
Die beiden Gewinner wurden von mir per Mail benachrichtigt. Das Gewinnspiel ist somit beendet.
Frohe Ostern & sonnige Grüße
Sonja
Stephi
17. April 2022 at 21:22Wir waren in der DomRep und sind mit Locals Tiefseefischen gefahren. Wir haben u.a. einen Mahi Mahi gefangen.
Der Fisch wurde noch am Strand, auf dem Boden zwischen etlichen Hühnern, Hunden etc. vorbereitet.
Später beim Essen, ein Träumchen, mit den Gewürzen vom Koch vom Strand
Victoria
17. April 2022 at 13:22Curry in Indien waren einfach so genial
Bella
16. April 2022 at 23:22Eins meiner kulinarischen Highlights war das Shabu Shabu in einem Ryokan auf meiner Japan Rundreise ❤️
Manusan
16. April 2022 at 18:18Meine 3 Monate in Quito, Ecuador. Zunächst war ich immer verwundert, dass das Essen in Restaurants oft fast günstiger war als die Zutaten aus dem Supermarkt. In Quito selbst war das internationale Essen – auch vegan – gut, das traditionelle Essen war aber überall sonst im Land viiel besser.
Barbara
15. April 2022 at 16:51so weit war ich noch nicht weg, also bisher n ur innerhalb Europa. Aber ich freue mich jedesmal wieder in Kroatien auf Calamari mit der leckeren Mangold-Kartoffel-Mischung.
Denn
15. April 2022 at 16:50Krokodilspiess auf einer Safari in Südafrika, war sehr lecker
Michael
15. April 2022 at 8:59Habe mal auf Kuba Krokodil gegessen, der Geschmack war einzigartig gut.
Matt
14. April 2022 at 14:03Mein kulinarisches Reiseerlebnis war in den 90gern als wir auf dem Weg zum Vesuv waren. Kurz hinter Rom haben wir an der Küste in einem kleinen Restaurant zum ersten mal Muscheln gegessen. Wir waren 18 und hatten noch nicht viele Sachen probiert, aber das waren die besten Muscheln die ich bis Heute gegessen habe. Von der Mutti gekocht, von der Tochter serviert bekommen und Vati und Opa haben draußen den Stand in Ordnung gebracht.
Dieser Abend war wirklich sehr cool
Birgit
13. April 2022 at 8:50Unser bestes Essen haben wir in Vietnam an einer Tempelanlage genossen. Also, ich habe die ganze Zeit genossen. Mein Mann nur so lange bis er über der offenen Küche mehrere ausgenommene Tiere erspähte, darunter auch einen Hund. Den Wechselblick Teller-Hund-Teller werde ich nie vergessen…..
diealex
12. April 2022 at 22:27In Finnland gibt es zu Ostern eine Spezialität namens Mämmi. Sieht gewöhnungsbedürftig aus und schmeckt auch so. Ich habe es in sehr viel flüssiger Sahne, die dazu gereicht wird, ertränkt, aber naja…
Viele Grüße und schöne Ostertage,
die Alex
Marga
12. April 2022 at 21:41Die Spanferkel
die in Kroatien draußen an der Straße gegrillt werden.
So lecker, ein Genuss.
Cindy
12. April 2022 at 17:39Pancakes in Niagara Falls! Es war einfach nur romantisch.
Wilfried
12. April 2022 at 16:36Schweden,Koteletts die nach Fisch schmecken 🙂
Eva
12. April 2022 at 11:49Meeresschnecken in einem Straßenbistro in der Provence – mir haben sie nicht geschmeckt und sogar unser Hund, der sonst alles frisst, begnete ihnen nur mit Verachtung! 🙁
Ina Friedrich
12. April 2022 at 8:41In New York in einem Hinterhof einer Fabrik war ein kleine Kantine und der Schweinebraten dort war der Oberhammer und das zwischen Arbeitern, Paletten, Müllbergen….ich hätte nie gedacht dort einen solchen Gaumenschmaus für kleines Geld zu bekommen… köstlicher geht es nicht auch wenn das Umfeld nicht passend war.. ich würde dort jederzeit wieder essen
Karl
12. April 2022 at 4:02Ich habe auf unserer Indienreise die Currys geliebt. Hab nie wieder so leckere Currys gegessen!
Susi
11. April 2022 at 22:47Wir folgten dem Tipp einer Einheimischen und bekamen in Thailand in einem Restaurant ohne für uns lesbare Karte etwas serviert, das aussah wie ein Stengel. Leider erschloss es sich meinem Partner und mir nicht, welche der beiden Seiten nun essbar sein sollte.
So biss ich beherzt in die hellere Seite, mein Partner entschied sich für die dunklere Seite. Beide waren kein echtes Highlight.
Wir haben anschließend darüber gewitzelt, dass wir wahrscheinlich Thailändische Radieschen hatten und einer von uns nur die Blätter gegessen hat.
Wer von uns beiden das war, wissen wir bis heute nicht, aber es war bestimmt der andere.
Nathalie
11. April 2022 at 21:23Knoblauchsuppe in Zakopane…weils wahnsinnig lecker war.
Silke
11. April 2022 at 18:09Auf der Insel Pellworm gab es den leckersten Fisch und frische Krabben aus der Strandbude am Hafen, ist allerdings schon so ca. 30 Jahre her.
Brigitte G.
11. April 2022 at 12:05Haggis, direkt vom schottischen Fleischer, hat mich viel Überwindung gekostet, aber ich wollte das Nationalgericht unbedingt mal probieren. Fazit: 1 x reicht.
Kerstin M.
11. April 2022 at 10:161990 auf meiner Interrailtour bin ich mit nur 10 DM Restgeld in Finnland gestrandet (Rovaniemi), ich kam an einem Freitagnachmittag an, das Postamt hatte schon zu wo ich mit meinem Postsparbuch Geld abheben wollte. Tja, lt. meinem Verzeichnis sollte das Postamt Samstags aufhaben was aber leider nicht der Fall war. In der unmittelbaren Nähe der Jugendherberge gab es einen winzigen Kiosk wo man aus der Mikrowelle Kartoffelpürre mit einem winzigen komischen Würstchen kaufen konnte. Das Gericht wurde dort direkt heiß gemacht. Ich konnte mir von meinen restlichen 10 DM dort 2 mal das Essen kaufen. Das war ein sehr hungriges Wochenende, obendrein fiel dort im Juli auch ganz leichter Schneefissel. Ich hatte nur Sommersachen mit und bin mit Pullover, Jeans, Jacke usw. hungrig und kalt in meinen Schlafsack gestiegen. Am Montag kam ich dann endlich an mein Geld.
Kristin
11. April 2022 at 8:24Es ist zwar nicht besonders spektakulär, aber von den Pommes, die in Bulgarien auf dem Burger lagen, waren wir schon etwas überrascht.
Lars H.
11. April 2022 at 6:55In der Türkei – wurde der selbst gefangenen Fisch vor den Augen schmackhaft zubereitet und gegessen
Winni
11. April 2022 at 5:44Die Köstlichkeiten auf dem Markt in Taipeh: teilweise gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich mal darauf eingelassen hat: köstlich
Kai
10. April 2022 at 22:04Also in Peru hatte in einem winzigen Restaurant Cuy (Meerschweinchen). Da ging es vor allem um das Ambiente, die haben das in einem Holzofen gegrillt. War zwar weniger als so manchen Kaninchen, aber lecker und einfach von der Atmosphäre her toll. Auch den Wochenmärkten gibt es Cuy dann auch am Spiess, das sollte man den Kindern dann eher nicht mit den Urlaubsbildern zeigen…
Alexandra
10. April 2022 at 21:04Paella in Valencia – ein Traum
Lila
10. April 2022 at 19:39Wir waren in China und jedes Essen außerhalb der „Touristentempel“ war ein Erlebnis.
Kerstin
10. April 2022 at 19:24In Australien sollten wir im Regenwald Ameisen fangen und denen über den Hintern lecken weil die „Zitronig und erfrischend schmecken“ – war auf jeden Fall nicht gelogen aber skurril war es schon
Lisa K.
15. April 2022 at 12:26Bei einem Praktikum im Schweden habe ich auch in der Küche ausgeholfen und Rentiergulasch gekocht. Es war leider sehr lecker!!
Elmar
10. April 2022 at 18:41Tom Kha Gai – Thailändische Hühnersuppe mit Gemüse und Kokosmilch. Einfach lecker.,
Martin Hoffmann
10. April 2022 at 18:391972 in Wien: Salzburger Nockerl
Christiane
10. April 2022 at 18:16Mein „kulinarisches“ Reiseerlebnis: Ein Döner an einem Schnellimbiss in Brandenburg (ist schon ein paar Jahre her…). Die aus Vietnam stammende Imbissbesitzerin würzte ihn mit viel scharfer asiatischer Soße…
Stefan Schmidt
10. April 2022 at 18:14Authentisch griechische Küche an einem Sommerabend auf der kleinen Trauminsel Kefalonia.
Burgdame
10. April 2022 at 15:09Also ich esse und probiere ja alles…. Aber in Kambodscha hatte ich definitiv die Highlights, die ich nie vergessen werde: Ameisen, Seidenraupen, Taranteln und Wasserratten. Toni hatte bestimmt auch alles davon probiert.
Mario Bösen
10. April 2022 at 13:36Mein Kulinarisches Highlight ist
Crème brûlée auf La Reunion.
Noch nie so eine leckere gegessen.
Zur Verdauung noch einen Rum Arrange🥃
Perfekt 😀