Gocta Wasserfall, Higlight im Norden Perus

Peru – die Highlights im weniger bekannten Norden

9. März 2020

Goldene Strände, kilometerlange Schluchten, Regenwald – Perus Norden betört mit einmaligen Naturschönheiten. Das Beste? Viele Spots im Norden sind im Vergleich zum touristischen Süden rund um Cusco, Machu Picchu, Arequipa und den Titicacasee noch Geheimtipps. Meine Lieblingsorte, darunter frisch entdeckte, stelle ich Dir in diesem Beitrag vor. Es geht von Perus Nordküste hinauf in die Anden und hinab ins Amazonasbecken.

[Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung und Affiliate-Links*. Meine Reiseeindrücke entstanden vor der weltweiten Corona-Pandemie. Hier genannte Gasthäuser und Restaurants überdauern hoffentlich diese schwierige Zeit. Notiere sie für eine spätere Reise.]

Perus Strände im Norden

Wenn Du an Peru denkst, fällt Dir vielleicht zuerst die imposante Kulisse der Anden ein. Oder die Inka und ihre religiöse Zeremonie Inti Raymi sowie der imposante Amazonasfluss. Doch in Peru findest Du ebenso ideale Bedingungen für einen Strandurlaub. Im Norden des Landes laden wunderschöne Strände zum Entspannen und Wellenreiten ein. Hier treffen Wüste und Pazifischer Ozean aufeinander. Ein toller Mix!

Unter Surfern sind die Badeorte Máncora, Lobitos und Huanchaco (Heimat der Tatora-Schilfboote) längst bekannt. Wer Du ausreichend Beinkraft hast, kannst Du auf der längsten Linkswelle der Welt surfen.

Meinen letzten Aufenthalt an der Nordküste verbrachte ich am Strand von Las Pocitas, fünf Kilometer von Máncora entfernt. Máncora war mir zum Übernachten zu trubelig. Tumbes mit dem Strand von Zorritos zu weit nördlich (ich bin mit dem Bus aus Lima angereist).

Mancora, Unterkunftstipp Amai Luna

Meine Zeit in Las Pocitas habe ich mit Spaziergängen am Strand, Yoga-Unterricht im KiCHIC Hotel und Lesen verbracht. Aus meinem Zimmer, hoch oben im Amai Luna Guesthouse* mit einer fantastischen Aussicht, wollte ich nicht mehr ausziehen. Mit dem Mototaxi, der peruanischen Variante eines TukTuk, kam ich schnell im Zentrum von Máncora. Zum Mittag und Lúcuma-Eis essen, Geld ziehen und Souvenirs kaufen.

Diese Strände in Perus Norden lohnen einen Aufenthalt:

  • Playa Hermosa in Tumbes
  • Zorritos, zwischen Tumbes und Máncora
  • Punta Sal, nördlich von Máncora
  • Las Pocitas, südlich von Máncora
  • Los Organos

Am Strand wird es Dir schnell zu langweilig? Dann  mache doch folgende Ausflüge:

Ab aufs Brett

Surfen, SUP und Kitesurfen sind in den Badeorten beliebt.

Schildkröten beobachten in El Ñuro

Der Fischereihafen liegt rund 25 Fahrtminuten von Máncora entfernt. Von hier aus starten Ausflugsboote. Mitunter kann es ganz schön voll werden. Informiere dich ausgiebig über die Anbieter. Falls Du Dich entscheidest mit den Schildkröten zu schnorcheln, achte bitte darauf, die Tiere nicht zu berühren oder aufzuschrecken.

Nationalpark Cerros de Amotape

Rund eine Stunde Fahrtzeit südöstlich von Máncora liegt das Naturschutzgebiet von Cerros de Amotape. Zu Fuß geht es durch den Nationalpark. Hier treffen Pazifischer Dschungel und äquatorialer Trockenwald aufeinander. Brüllaffen, Jaguar, Ozelot, Spitzkrokodil und hunderte Vogelarten leben hier. Zur heimischen Flora gehören Kapok-Bäume und Palo Santo. Denke an Badesachen. Im Wasserfall Cataratas de Huarapal kannst Du Dich erfrischen.

Bootsausflug durchs Santuario Nacional Manglares de Tumbes

Mit dem Kayak oder Kanu durch den größten Mangrovenwald Perus paddeln und dabei Vögel beobachten. Das geht unweit von Tumbes direkt an der Grenze zu Ecuador.

Wale beobachten

Von Juli bis Oktober ziehen Buckelwale aus der Antarktis die Pazifikküste entlang. Ein einmaliges Naturschauspiel!

Bergriesen und Gletscherseen im Huascarán Nationalpark

Cordillera Blanca. Bergmassif in Perus Norden

Huascarán bedeutet Superlative. Mit 6.768 Metern über dem Meeresspiegel ist der Huascarán der höchste Berg Perus. Er liegt im Herzen der höchsten tropischen Bergkette der Welt, der Cordillera Blanca. Das Gebiet rund um den Huascarán ist seit 1977 UNESCO-Biosphärenreservat und seit 1985 UNESCO-Weltnaturerbe.

Alle, die Bergsteigen, Trekking und Wandern lieben, sind hier richtig. Egal, ob Du mehrere Tagesausflüge ab Huaraz, Yungay oder Caraz unternimmst. Oder gleich eine mehrtägige Trekkingtour, wie den Santa Cruz Trek. Der Nationalpark Huascarán ist eine bildschöne Spielwiese für Outdoor-Fans.

Highlights im Huascarán Nationalpark:

  • Lagunas Llanganuco
  • Laguna 69
  • Besteigung des Nevado Huascarán, dem fünft höchsten Berg Südamerikas

Cañón del Sonche – eine beeindruckende Schlucht in Perus Norden

Canon del Sonche bei Chachapoyas, Perus Norden

Mit Vergleichen tue ich mich sehr schwer. Um diese Schlucht in der Nähe von Chachapoyas einordnen zu können, lasse ich mich jedoch dazu hinreißen. Und zwar behaupte ich, was in Süd-Peru der Colca Canyon, ist in Nord-Peru der Sonche Canyon. Nur die Kondore und Touristenmassen fehlen. Zumindest an diesem Tag.

Bei meinem Besuch Ende November in Perus Norden konnte ich die Schönheit der rund elf Kilometer langen Schlucht erahnen. Das Wetter spielte nicht so recht mit. Schade! Dafür hatte ich die Kulisse fast völlig für mich alleine. Und habe mich zeitweise gefühlt, als stehe ich in den Wolken. Auf ein paar tektonische Falten hatte ich zeitweise aber freie Sicht.

Wiederkommen und das Areal rund um die Flüsse Sonche, Vitaya und Utcubamba erwandern – das wär’s! Die (internationalen) Touristenzahlen sind überschaubar. Das reizt mich. Mit der Höhe würde ich auch gut klar kommen. Der Gipfel des Sonche Canyon liegt auf etwa 2.620 Metern Höhe. Ab 3.000 Metern neige ich zu Schnappatmung, ab 4.000 Metern kommen Kopfschmerzen dazu und ab 5.000 Metern trete ich die Rückkehr an. So geschehen bei meiner missglückten Chachani Vulkan-Besteigung in Arequipa.

Weitere Infos:

Von Chachapoyas am besten ins Keramiker-Dorf Huancas fahren (ca. 15 Minuten Fahrtzeit). Das Dorf ist verschlafen, aber im ganzen Land bekannt für seine handgefertigten Keramiken. Diese werden von den Frauen nach einem Mondkalender und wie zu prä-inkaischer Zeit (1200-1460 n. Chr.) hergestellt. Im Besucherturm zahlst Du den Eintritt für den Canyon. Und Dir anschauen, wie die typischen Kochtöpfe aus Keramik hergestellt werden. Nur ein paar Schritte weiter liegt der beeindruckende Aussichtspunkt (Mirador), von dem Du bei gutem Wetter die Schlucht siehst.

Nördlich von Huancas, etwa eine Stunde zu Fuß, liegt der Aussichtspunkt Huanca Urco. Bei klarem Wetter kannst Du von hier sogar den bekannten Gocta-Wasserfall sowie einige kleinere Wasserfälle sehen, wie die Yumbilla Wasserfälle und Chinata Wasserfälle.

Wenn Du magst, kannst Du zurück nach Chachapoyas laufen, das sind rund 6,5 Kilometer bergabwärts. Chachapoyas hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Dorf ist wirklich besonders und versprüht einen ganz besonderen Charme. Hier lohnt es sich ein paar Tage zu bleiben und die Region zu erkunden. Die Festung von Kuélap, die Gocta-Wasserfälle und die Sarkophage von Karajía lassen sich von der „Stadt in den Wolken“ prima erkunden.

Übernachten im La Xalca Hotel* und zum Abendessen ins El Batán del Tayta – prima Essen und außergewöhnliches Konzept.

Weitere Ausflugstipps ab Chachapoyas:

  • Das „Tal der Toten“ (Pueblo de los Muertos) – rund 29 Kilometer nordwestlich von Chachapoyas in Richtung Lamud
  • Revash Mausoleum – rund 74 Kilometer in Richtung San Bartolo
  • See Pomacochas – rund 84 Kilometer nördlich von Chachapoyas
  • Lagune der Kondore – rund 93 Kilometer südlich von Chachapoyas und anschließend ein 8 bis 12 Stunden lange Wanderung. Her wurden rund 200 Mumien und rund 2000 weitere Gegenstände aus der Zeit der Inka und Chachapoya gefunden. Wenn Dir die Trekking-Tour zu anstrengend ist, solltest Du auf jeden Fall einen Besuch des Leymebamba Museums ins Erwägung ziehen. Hier werden die spektakulären Funde ausgestellt.

Gocta-Wasserfälle, eine blonde Meerjungfrau und ein Deutscher

Cocachimba, Start für einen Ausflug zum Gocta Wasserfall

Etwa eine Stunde Autofahrt von Chachapoyas liegt das kleine Dorf Cocachimba. Ein Dorfplatz, ein paar dösende Hunde und eine nagelneue Reitstation.

Hier starten die Touren zum mittlerweile international bekannten Gocta-Wasserfall. Genau genommen sind es zwei Wasserfälle, die ineinander fallen. Besonders nach der Regenzeit, wenn aus 771 Meter Höhe der Wasserfall den Berghang hinab fällt, sieht das ziemlich imposant aus. Ein prima Fotomotiv.

Wenn Dir eine schöne Aussicht reicht, dann solltest Du Dich in der Gocta Andes Lodge einquartieren oder einfach zum Mittagessen vorbeischauen. Eine schönere Poolaussicht gibt es in der Region Amazonas wohl kaum.

Gocta Andes Lodge, Unterkunftstipp in Perus Norden

Jetzt, wo ich schon mal in Cocachimba war, würde ich auf jeden Fall ein paar Tage dort verbringen wollen, um weitere Wanderungen zu unternehmen. Vorstellen kann ich mir einen Aufenthalt in der Goctamarca Lodge* (die kleinen Cabañas sehen doch wirklich toll aus, oder?), in Gocta Natura Reserve oder in der GoctaLab* (mit einer tollen Plattform zum Wasserfall-Bestaunen und Yoga-Übungen).

Weitere Unterkunftstipps für Cocachimba findest Du auf booking.com*.

Aber wenn Du schon mal so nah dran bist, dann schnüre Deine Wanderschuhe und mache Dich auf, um zum Fuße des Gocta-Wasserfalls zu gelangen. Eins vorweg: Die Wanderung ist kein Spaziergang. Die knapp 5 Kilometer werden gerne als leicht bis mittel beschrieben. Aber die Auf- und Abstiege, zum Teil auf matschigem Terrain und glitschig-spitzen Steinen haben es in sich. Dazu humides Klima und ein paar Stechmücken und schon können ein paar Kilometer recht herausfordernd sein.

Zu Pferd und zu Fuß zum Gocta-Wasserfall

Perus Norden, Tagesausflug zum Gocta Wasserfall

Darum sattel am besten auf eines der Pferde und lass Dich von einer lokalen Pferdeführerin die ersten 3 Kilometer den Berg „hinaufziehen“. Die Damen haben wirklich Power. In Gummistiefeln mit weitaus kürzeren Beinen als ich, meistern sie spielend jeden Auf- und Abstieg. In der Hauptsaison gehen sie die Strecke zwei- bis dreimal.

Die letzten 2 Kilometer zum Fuße des Wasserfalls wanderst Du dann eigenständig weiter. Pferde und Führerinnen warten auf Dich. In der Zwischenzeit werden sie bunte Figuren häkeln, die später in Cocachimba verkauft werden.

Wanderung zum Gocta Wasserfall, Highlight im Norden Perus

Nun bist Du mittendrin im Gocta-Wald. Umzingelt von Bromelien, Orchideen, Lianen. Ausschau halte ich nach Perus Nationalvogel – dem Gallito de la Rocas (Andenfelsenhahn). Hören können wir ihn in der Ferne, sich zeigen tut er leider nicht. Dafür begleitet uns dieser Wautzi und wartet artig. Für ihn scheint das eine entspannte Gassi-Runde zu sein.

Gocta Wasserfall, Reisebericht

Nach der schweißtreibenden Wanderung ist der Sprühnebel des herabfallenden Wassers des Gocta-Wasserfalls eine wohltuende Erfrischung. Jetzt muss ich mir doch die Regenjacke überstreifen. Schritt für Schritt geht’s zum dunklen Wasserloch hinunter. Nur nicht ausrutschen. Es sollen schon Männer für immer in den Tiefen verschwunden sein. Allerdings betört von einer blonden Meerjungfrau. So eine der Legenden, die sich um den Wasserfall ranken.

Mythos zur Entdeckung des Wasserfalls

Legenden spielen in der lokalen Dorfgemeinschaft wohl eine wichtige Rolle. Wer nicht muss, hat den Fuße des Wasserfalls eher gemieden. Unbekannt war der Gocta-Wasserfall bis Anfang der 2000er Jahre aber sicherlich nicht. Darum halte ich auch nicht viel davon, den deutschen Forscher und Entdecker Stefan Ziemendorff als Entdecker des Wasserfalls zu betiteln. Allerdings hat er wesentlich dazu beigetragen, den Wasserfall international bekannt zu machen und der Region zu einem herausragenden Touristenziel verholfen. Und das ist eine lobenswerte Leistung und ein nachhaltiger Beitrag für die lokale Gemeinschaft.

Tipp: Schau mal in der Snack-Bar Cocachimba Vintage vorbei, trinke etwas und richte Jhon liebe Grüße von mir aus.

Pacaya Samiria Nationalreservat

Naturreservat Pacaya Samiria, Loreto Peru

Mein River Trip per Motorboot durch die wasserreichen Flussadern des Amazonasbeckens in Perus Norden bleiben unvergessen.

Von Iquitos aus geht es zuerst über Land auf der einzigen Straße nach Süden. Am Hafen in Nauta ab aufs Schnellboot und weiter zur Öko-Lodge. Von dort aus in eines der größten Schutzgebiete im Amazonas – ins Pacaya Samiria Nationalreservat. Zum Beobachten von Nachtaffen, Totenkopfäffchen, Tukanen, Aras, Kingfisher und vielen anderen Vogelarten. Darunter meine geliebten Macaws.

Pinke und graue Delfine tummeln sich in Pacaya Samiria ebenso wie jede Menge Moskitos. Ob sich ein Ausflug in das Amazonasgebiet in Perus Norden lohnt und, was Dich im sogenannten „Spiegelwald“ erwartet, erfährst Du in meinem Reisebericht über das Nationalreservat Pacaya Samiria.

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